Vier Kernthemen

Das ist der Wunschzettel der Berliner Ärzteschaft

Ärztekammer, Krankenhausgesellschaft und Kassenärztliche Vereinigung haben der künftigen Berliner Stadtregierung die wichtigsten gesundheitspolitischen Baustellen aufgezeigt: An vier Kernthemen müsse gearbeitet werden.

Veröffentlicht:
Wahlsiegerin Franziska Giffey will wohl weiter mit Grünen und Linken in Berlin regieren.

Wahlsiegerin Franziska Giffey will wohl weiter mit Grünen und Linken in Berlin regieren.

© Nina Hansch/dpa

Berlin. Noch laufen die Koalitionsverhandlungen nach der Wahl zum neuen Abgeordnetenhaus Ende September, aber Ärztekammer, Krankenhausgesellschaft und Kassenärztliche Vereinigung formulieren bereits jetzt ihre Erwartungen in der Gesundheitsversorgung an den künftigen Senat. Gemeinsam haben sie ein Papier mit vier Kernthemen formuliert.

Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie fordern die drei Institutionen eine bessere Kommunikation seitens der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Deshalb müsse es feste Ansprechpartner sowie funktionierende Kommunikationsprozesse geben. Sinnvoll sei auch eine Auswertung der Pandemie-Geschehnisse, um dadurch Potenziale zu erarbeiten, wie etwa Reserven an Schutzausrüstung anzulegen.

Fachkräftemangel betrifft auch Ärzte

„In Berlin fehlen nicht nur Pflegefachkräfte und medizinische Fachangestellte, sondern es mangelt auch an Ärztinnen und Ärzten“, sagt der KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Ruppert. Allein in den nächsten vier Jahren könnten rund 800 Hausärzte in den Ruhestand gehen, bis 2030 sollen in der Hauptstadt außerdem rund 10 .000 Pflegekräfte fehlen. Um dem Mangel entgegenzusteuern, müssten die Arbeitsbedingungen verbessert, das Medizinstudium modernisiert und ausländische Abschlüsse leichter anerkannt werden.

Außerdem müsse die Politik die Digitalisierung in den Arztpraxen und Krankenhäusern weiter vorantreiben. Dies könne speziell durch einen Bürokratieabbau erreicht werden. „Eine nachhaltige Investitions- und Betriebskostenfinanzierung der digitalen Infrastruktur und des dafür notwendigen Personals sowie ein geeigneter Rechtsrahmen sind Grundvoraussetzungen, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können“, erklärt die BKG-Vorstandsvorsitzende Brit Ismer.

„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“

Der Klimawandel bedrohe die Gesundheit aller Menschen, weshalb konsequenter Klimaschutz nötig sei, sagt Ärztekammer-Chef Dr. Peter Bobbert. „Denn Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.“ Für eine klimaneutrale Ausrichtung sollten zusätzliche pauschale Fördergelder für Kliniken und Praxen zur Verfügung gestellt werden. (mas)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Miriam Vosloo bleibt an der Spitze

Hartmannbund Berlin unter bewährter Führung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?