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Fachkräftemangel: Kliniken in Sachsen-Anhalt erhöhen Ausbildungskapazitäten

Alle suchen Fachkräfte: Kliniken in Sachsen-Anhalt legen ihren Fokus vermehrt auf die Ausbildung. Das Universitätsklinikum Halle bildet mittlerweile über den eigenen Bedarf hinaus aus.

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Nachwuchsmediziner in einem Seminar.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, legen Kliniken in Sachsen-Anhalt den Fokus vermehrt auf die Ausbildung. (Symbolbild mit Fotomodellen)

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Magdeburg/Halle. Aufgrund des Fachkräftemangels im medizinischen Bereich legen Kliniken in Sachsen-Anhalt den Fokus verstärkt auf die Ausbildung. „Am stärksten ausgeprägt ist der Personalmangel in der Pflege“, sagte ein Sprecher des Städtischen Klinikums Dessau. Derzeit könne man deshalb zwei Stationen nicht betreiben. „Um gegenzusteuern, haben wir die Anzahl der Ausbildungsplätze in unserer Pflegeschule innerhalb von drei Jahren auf 240 verdoppelt.“

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Ähnlich gehen auch andere Träger vor. „Die Ausbildung genießt bei uns einen hohen Stellenwert“, teilten die Johanniter auf Nachfrage mit, die in Stendal eine eigene Pflegeschule haben. Die Kapazität sei von insgesamt 100 auf 150 Plätze erhöht worden. Von den Helios-Kliniken hieß es ebenfalls, man habe in der Pflege Stellen aufgebaut. An den Bildungszentren in Burg und Sangerhausen würden im Schnitt 82 Pflegefachkräfte sowie rund 25 Krankenpflegehelfer ausgebildet.

Nachwuchskräfte über den eigenen Bedarf hinaus

Im Süden Sachsen-Anhalts übernimmt das Universitätsklinikum Halle eine Schlüsselrolle. Der Fachkräftemangel sei spürbar, sagte der Ärztliche Direktor Thomas Moesta. Man entwickle deshalb auch über den eigenen Bedarf hinaus Nachwuchskräfte für Partner in der Region. Jedes Jahr würden am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe rund 650 junge Menschen in den Pflege-, Therapie- und Assistenzberufen ausgebildet.

Wie gravierend der Fachkräftemangel ist, zeigen beispielsweise Zahlen des Universitätsklinikums Magdeburg. Aufgrund der Personalsituation können dort von 1.200 Betten nur 945 und von ursprünglich 30 OP-Sälen aktuell 24 betrieben werden. „Insbesondere im ärztlichen und pflegerischen Bereich werden Leasingkräfte eingesetzt, da hier der Bedarf besonders groß ist“, sagte eine Sprecherin.

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Finanzielles Defizit für 2023 wird erwartet

Mehrere Kliniken teilten auf Anfrage zudem mit, dass sie in diesem Jahr ein negatives Jahresergebnis erwarten. An der Uniklinik Magdeburg lag dieses 2022 bei knapp 46 Millionen Euro. „Für das Jahr 2023 gehen wir erneut von einem Defizit aus“, sagte eine Sprecherin.

Ähnlich sieht es in Halle aus. Dort lag das Defizit 2022 bei 14 Millionen Euro. „Durch Inflation, gestiegene Energiepreise und die zusätzlichen Erhöhungen der Personalkosten aufgrund der Tarifabschlüsse müssen wir auch für 2023 mit einem Defizit rechnen“, sagte Moesta. Das Städtische Klinikum in Dessau geht ebenfalls von einem negativen Ergebnis in Millionenhöhe aus. (dpa)

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