Behandlung komplexer Fälle
Fünf Post-COVID-Ambulanzen starten in Rheinland-Pfalz
Um die Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz sicherzustellen, starten innerhalb der nächsten zwei Monate fünf Post-COVID-Zentren. Die Finanzierung der Zentren sei vorerst für ein Jahr geplant, so Ministerialdirektor Daniel Stich.
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Zeitnah fünf Post-COVID-Ambulanzen: Daniel Stich, Ministerialdirektor im Gesundheitsministerium des Landes Rheinland-Pfalz, stellte am Dienstag Hilfsangebote für betroffene Patienten vor.
© Samantha Ackermann
Mainz. Fünf Post-COVID-Ambulanzen und eine neue Website sollen die Versorgung für Post-COVID-Patienten in Rheinland-Pfalz verbessern. Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, stellte am Dienstag die konkrete Umsetzung vor: Die Oberzentren in Mainz und Koblenz starten demnach ab 1. September, die Regionen Trier, Ludwigshafen und Kaiserslautern Anfang Oktober.
Aufgabe der Zentren sei es, an die Verdachtsdiagnosen der Hausärztinnen und Hausärzte anzuknüpfen, erläuterte Stich. Dabei koordinierten die Zentren die Versorgung der Patienten in einem Netzwerk von Fachärzten.
Hausärzte haben weiter zentrale Lotsenfunktion
Für Patienten, die unter Post-COVID-Symptomen litten, sei und bleibe der erste Weg der in die hausärztliche Praxis. Von dort aus würden sie an eine nahe gelegene Ambulanz überwiesen. Stich betonte, es sei wichtig, dass Hausärzte weiterhin eine zentrale Gatekeeper-Funktion innehätten.
In der Ambulanz angekommen, werde der Patient dann „nach dem besten Stand der medizinischen Wissenschaft behandelt und versorgt“, sagte Stich. Fachärzte stellten dies dort sicher. Dabei sei die Versorgung durch die Fachärzte besonders für Patienten gedacht, bei denen die Symptome aus verschiedenen medizinischen Bereichen behandelt werden müssen.
Diagnostik, Rehabilitation, Nachsorge
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„Es freut mich sehr, dass wir gerade den Patientinnen und Patienten mit komplexen Unterstützungsbedarf damit ein gezieltes Hilfsangebot machen können, um den Leidensdruck zu verringern und ihre Lebensqualität zu steigern“, so Stich. Somit seien die Patienten nicht alleine auf der Suche nach einer Lösung für ihre Beschwerden. Zudem ermögliche jede Ambulanz einen intensiveren Austausch zu den jeweiligen praktischen Erfahrungen der Fachärzte, wenn es um die Versorgung schwieriger Fälle gehe.
Einmalig 50.000 Euro für jede Ambulanz
Für die zusätzlichen Koordinierungsaufgaben, die auf die Ärzte zukommt, stellt die Landesregierung einmalig bis zu 50.000 Euro je Ambulanz zur Verfügung. Die Landesärztekammer und die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz unterstützen diese Koordinierungsaufgabe. Die Finanzierung der Ambulanzen laufe vorerst für ein Jahr.
Zusätzlich soll es ein weiteres Hilfsangebot geben: Eine Website der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz will Betroffenen und Angehörigen Informationen über hilfreiche Anlaufstellen bieten.
„Die Website wurde in engem Austausch mit der Selbsthilfe aus der Perspektive der Betroffenen entwickelt und ist gezielt auf deren Informations- und Unterstützungsbedarf zugeschnitten“, sagte Stich. Unter anderem kläre die Website darüber auf, was man unter Post-COVID eigentlich verstehe und wie sich die Erkrankung äußere. Auch könne über die Internetseite nach Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen recherchiert werden. (sam)