KV will neue Bedarfsplanung
Für Kinderärzte wird Berlin in vier Planungsbereiche aufgeteilt
Gegen den Mangel an Kinder- und Jugendärzten ergreift die KV Berlin jetzt Maßnahmen: Wie bei den Hausärzten wird die Hauptstadt in mehrere Planungsbereiche aufgeteilt, um die Niederlassung gezielter zu steuern.
Veröffentlicht:Berlin. Statt einem soll es in Berlin für Kinder- und Jugendärzte künftig vier Planungsbereiche geben. Mit diesem Schritt will die KV ähnlich wie schon bei den Hausärzten die pädiatrische Versorgungssituation am westlichen und östlichen Stadtrand verbessern. Auf der Vertreterversammlung am Donnerstagabend gaben die Vertragsärzte und Vertragsärztinnen ihr Einverständnis, diesen Weg einzuschlagen.
Ermutigt fühlt sich die Kassenärztliche Vereinigung durch die Erfahrungen, die sie bei den Hausärzten seit Ende 2020 mit der Aufteilung Berlins in drei Planungsbereiche gemacht hat. Dadurch konnten bisher 29 neue Hausarztsitze geschaffen und der Versorgungs-Abwärtstrend in den drei besonders betroffenen Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick gestoppt werden, wie die KV immer wieder betont.
Drei Bezirke in Berlin liegen unter 100 Prozent
Für die Pädiater will die Kassenärztliche Vereinigung nun vier Planungsbereiche schaffen. Sie umfassen zum einen die jeweils unterversorgten Bezirke Spandau und Reinickendorf (Versorgungsgrad zusammen: knapp 92 Prozent), Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg (95,1 Prozent) sowie Treptow-Köpenick (89,1 Prozent). Die restlichen sieben Bezirke, die zusammen auf einen Versorgungsgrad von 120,4 Prozent kommen und deshalb gesperrt sind, werden ebenfalls in einem Planungsbereich zusammengefasst.
Mehr Planungsbereiche
Berlin will Bedarfsplanung novellieren
Berlin steht in der ambulanten Versorgung vor einer doppelten Herausforderung: zum einen vor der Ruhestandswelle der Baby-Boomer in den Praxen, zum anderen vor der stetig ansteigenden Einwohnerzahl. So kamen Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick zwischen 2019 und 2023 auf Zuwachsraten bei Kindern und Jugendlichen von über 12 Prozent, Spandau von knapp zehn Prozent.
Mit den Krankenkassen wurde das Vorhaben schon abgestimmt. In den kommenden Wochen wird der neue Bedarfsplan unter anderem dem Gesundheitssenat und dem gemeinsamen Landesgremium vorgelegt. Sollte keine Beanstandung erfolgen, könnte die Aufteilung in vier Planungsbereiche Ende Oktober wirksam werden. (juk)