Verhandlungen zwischen Stadt und Land
Geplante Unimedizin Cottbus: Vieles ist noch unklar
Cottbus und Brandenburg arbeiten am Aufbau der Unimedizin Cottbus. Die Linke im Landtag zeigt sich verwundert, dass viele offene Fragen wie Kosten oder Tarif immer nicht beantwortet sind.
Veröffentlicht:Cottbus. In Brandenburg laufen die Verhandlungen zur Überführung des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums in die Trägerschaft des Landes. Dazu soll zunächst eine Grundlagenvereinbarung zwischen dem Land und der Stadt im Sinne eines fairen Interessenausgleichs abgeschlossen werden. Die Umsetzung der Übertragung soll in einem zweiten Schritt auf der Grundlage des Universitätsmedizingesetzes erfolgen.
Das teilte das Potsdamer Wissenschaftsministerium in der Antwort auf eine „Kleine Anfrage“ des Landtagsabgeordneten Ronny Kretschmer (Linke) mit, die der Ärzte Zeitung vorab vorliegt. Bereits im August wurde demnach der Auftrag zur Erstellung eines Wirtschaftlichkeitskonzepts für den Betrieb der Universitätsmedizin Cottbus in Landesträgerschaft erteilt Es soll bis Ende Dezember 2023 vorliegen.
Viele Fragen noch offen
Aus der Antwort geht hervor, dass viele Details der Gründung der Universitätsmedizin in Cottbus (IUC) weiter unklar bleiben. Dies gilt zum Beispiel für die Kosten. „Der Finanzierungsbedarf für das IUC wird entsprechend der fortlaufenden Konkretisierung des Konzepts für das IUC parallel zur Begutachtung durch den Wissenschaftsrat weiter konkretisiert“, heißt es in der Antwort. Unklar sind auch künftige Arbeitsbedingungen und Tarifstrukturen, etwa, ob am IUC künftig der TV-L gelten soll.
„Auch mehr als vier Jahre nach der Ankündigung der Landesregierung zur Etablierung einer Universitätsmedizin in Cottbus bleiben die Antworten zur konkreten Umsetzung erstaunlich unkonkret“, sagt Fragesteller Kretschmer. So sei auch die Kooperation mit anderen Kliniken unklar. „Dabei war das Gutachten von Einhäupl (Vorsitzender der Expertenkommission, die Empfehlungen für den Aufbau erarbeitete, d.Red.) eindeutig: Eine Universitätsklinik in Cottbus, wird nur funktionieren, wenn Patienten aus der gesamten Lausitz - inkl. der sächsischen Lausitz - zukünftig in Cottbus versorgt werden.“ (lass)