Schwangerschaft
Hamburger Senat reagiert mit neuem Geburtshaus auf lange Wartelisten
Die neue Einrichtung soll Schwangeren eine „echte Wahlmöglichkeit“ geben, so die Sozialsenatorin. Denn die existiert angesichts langer Wartelisten bislang oft nur auf dem Papier.
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Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard plant ein drittes Geburtshaus in der Hansestadt.
© Georg Wendt/dpa
Hamburg. Hamburg bekommt ein weiteres Geburtshaus: Anfang 2022 wird im Hammer Park ein „Haus für Geburt und Gesundheit“ eröffnet, es ist das dritte in der Hansestadt. In der von Hebammen geführten Einrichtung können Geburten stattfinden und Mütter werden auch in der Zeit vor und nach der Geburt bis zum ersten Geburtstag des Kindes betreut. Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard (SPD) begründete die zusätzliche Einrichtung mit langen Wartelisten für eine außerklinische Geburt in einem Geburtshaus.
„Damit schwangere Frauen in Hamburg eine echte Wahlmöglichkeit haben, schaffen wir mit dem Haus für Geburt und Gesundheit eine weitere Möglichkeit, durch die werdende und junge Familien bei ihrem Start in den neuen Lebensabschnitt bestens versorgt werden“, sagte Leonhard.
Zahl der Geburten in Hamburg deutlich gestiegen
Ziel des Senats sei es, Leistungen von Hebammen im gesamten Stadtgebiet verfügbar zu machen. Im Geburtshaus wird eine Eins-zu-Eins-Betreuung gewährleistet. Durch ein mehrsprachiges und niedrigschwelliges Angebot sollen insbesondere Frauen und Familien aus den als unterversorgt eingestuften Stadtteilen erreicht werden.
Neben den originären Hebammentätigkeiten sind auch Kurse, Workshops, Beratungen und Therapien geplant. Aktuell besteht das Team aus sechs Hebammen und soll kontinuierlich erweitert werden. Eine Kontaktaufnahme ist laut Sozialbehörde bereits möglich und wird frühzeitig empfohlen. Die Nutzung des Gebäudes ist auf zwei Jahre befristet.
Eine Anschlusslösung, die optimal auf die Geburtshausbedürfnisse ausgerichtet ist, wurde bereits vereinbart. Die Zahl der Geburten in Hamburg ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Mehr als 98 Prozent der Geburten finden nach Angaben der Sozialbehörde in Krankenhäusern statt. (di)