Aktionstag am Mittwoch
Hausärzteverband im Südwesten ruft zu Protest und Fortbildung auf
Am Mittwoch, 19. Oktober, lädt der Hausärzteverband Baden-Württemberg Kolleginnen und Kollegen zu einem Fortbildungstag auf – die Praxen sollen an diesem Vormittag geschlossen bleiben.
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„Ich bin dann mal weg“: Der Hausärzteverband Baden-Württemberg appelliert mit diesem Protestposter bei Patienten um Verständnis für die geplante Schließung der Praxen am Mittwoch.
© Hausärzteverband Baden-Württemberg
Stuttgart. Der Hausärzteverband Baden-Württemberg hat am 19. Oktober zu einem Protest- und Fortbildungstag aufgerufen. Es handele sich nicht um einen Streik: „Wir schließen unsere Praxen, um uns für unsere Patienten fortzubilden“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.
Man wolle ein Signal setzen, dass die „aktuelle Versorgungsqualität nicht selbstverständlich ist und durch die aktuellen Krisen bedroht ist“. Die Forderungen greifen weit aus und machen sich nicht primär an der geplanten Abschaffung der Neupatientenregelung fest. Der Abbau von Bürokratie gehört dazu genauso wie die „Wertschätzung unseres Berufs und unserer Angestellten“, eine Reform der Bedarfsplanung, Novellierung der GOÄ, die langfristige Sicherung der Hausarztzentrierten Versorgung oder ein Ausgleich für die stark steigenden Energiekosten.
Nach einem Grußwort nebst Beschreibung der gesundheitspolitischen Großwetterlage durch KV-Chef Dr. Norbert Metke stehen bei der Online-Veranstaltung insbesondere neue Studienergebnisse und Neuerungen zu den Themen COPD, Asthma bronchiale, KHK und Diabetes Typ 2 im Fokus.
In einem vorbereiteten Schreiben, das sich an Patienten anlässlich des Protesttags wendet, heißt es: „‘Ich bin dann mal weg‘ könnte in den nächsten Jahren zu einem geflügelten Satz werden: Warum überlegen sich niedergelassene Ärzt:innen, in andere Berufe zu wechseln, im Ausland zu arbeiten oder früh in Rente zu gehen? (...) Seit Jahren warnen Berufsverbände, dass der Ärztemangel die Patientenversorgung und -sicherheit gefährdet. Doch die Politik antwortet nicht mit Anreizen, sondern mit immer neuen Herausforderungen“. (fst)