Einrichtungsbezogene Impfpflicht

Impfquote am UKSH liegt bei über 99 Prozent

Die von vielen prophezeite Kündigungswelle nach Einführung der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht ist im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ausgeblieben. Stattdessen gibt es sogar mehr Bewerber als vor der Pandemie.

Veröffentlicht:
Die erste Impfdosis am UKSH-Campus Kiel erhielt im Dezember 2020 Birgit Michaelsen, Pflegerische Teamleitung in der Interdisziplinären Notaufnahme.

Die erste Impfdosis am UKSH-Campus Kiel erhielt im Dezember 2020 Birgit Michaelsen, Pflegerische Teamleitung in der Interdisziplinären Notaufnahme.

© UKSH

Kiel. Keine Verschärfung des Fachkräftemangels, keine Probleme in der Patientenversorgung wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht: Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) gibt zum Start der Regelung Entwarnung.

Zum Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sind 99,1 Prozent der Mitar-beiter im ärztlichen Dienst und 97,1 Prozent aller Mitarbeiter an den beiden Standorten in Kiel und Lübeck geimpft. Hinzu kommt: Die Zahl der Stellenbewerber ist heute höher als vor einem Jahr.

Größter Arbeitgeber in Schleswig-Holstein

Dass UKSH ist mit fast 15.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. Zuvor hatten verschiedene Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen Befürchtungen geäußert, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht zu Problemen in der Patientenversorgung führen könnte.

Das UKSH hatte die nun in Kraft treten-den Regelungen des Infektionsschutzgesetzes Mitte Dezember 2021 vorweggenommen und für alle Bereiche des Klinikums an beiden Standorten sowie für sämtliche Tochtergesellschaften eine Impfpflicht für neu eingestellte Mitarbeitende umgesetzt.

Ärztlicher Dienst hat die höchste Impfquote

Vorstandschef Professor Jens Scholz ist überzeugt, dass Bewerber um eine Stelle am UKSH „um den überzeugenden medizinischen Wert von Impfungen wissen.“ Er betonte: „ Dass durch eine Impfpflicht der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen verschärft wird, sehen wir am UKSH nicht.“

Nach Angaben des UKSH ist die Zahl der Bewerbungen seit Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar gestiegen, sodass nicht von einem Einstellungshemmnis für Bewerber auszugehen sei.

Die besten Impfquoten nach dem ärztlichen Dienst weisen der medizinisch-technische Dienst mit 97,8 Prozent und der Pflege- und Funktionsdienst mit 97,2 Prozent auf. Die Impfquote unter allen anderen Mitarbeitern beträgt 95,2 Prozent. Medizinische Gründe für eine fehlende Impfung wurden nur bei einem Bruchteil der Beschäftigten, nämlich bei zehn Personen, erfasst.

58.000 Impfdosen bislang verbraucht

Das Haus hat im Dezember 2020 damit begonnen, allen Mitarbeitern ein Impfangebot zu machen. Nach Wegfall der Priorisierung im Juni 2021 konnten sich auch Angehörige der Beschäftigten impfen lassen.

Es folgten offene Impfaktionen für Kinder und Erwachsene. Bis heute haben die Impfteams des UKSH mit rund 58.000 Impfdosen zur Immunisierung der Menschen in Schleswig-Holstein beigetragen. (di)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Content Hub Impfen

Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

© MKC/ shutterstock

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025