Neues Kabinett
Judith Gerlach wird neue Gesundheitsministerin in Bayern
Die bisherige Digitalministerin Judith Gerlach wird sich im Kabinett Söder III künftig um die Bereiche Gesundheit, Pflege und Prävention kümmern.
Veröffentlicht:München/Aschaffenburg. Bis zuletzt hatte der vor acht Tagen vereidigte alte und neue bayerische Ministerpräsident Markus Söder ein Geheimnis um die Besetzung der CSU-Posten im Kabinett gemacht. Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Unterfränkin Judith Gerlach, Jahrgang 1985, wird Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention. Dies kündigte Söder am Mittwoch im Landtagsplenum an.
Frei geworden war der Gesundheitsministeriums-Posten, weil Gerlachs Vorgänger Klaus Holetschek zum CSU-Fraktionschef gewählt worden war. Seit 14. Oktober hatte Ulrike Scharf (CSU) ) das Gesundheitsministerium kommissarisch geführt.
Erstmals in den Landtag eingezogen war die in Würzburg geborene Juristin Gerlach – verheiratet und Mutter zweier Kinder - 2013 über die Liste im Wahlkreis Unterfranken seinerzeit als eine der jüngsten Abgeordneten. Fünf Jahre später erhielt sie bei der Landtagswahl dann mit 40,2 Prozent das Direktmandat für den Stimmkreis Aschaffenburg-Ost.
2018 als Digitalministerin vereidigt
Am 12. November 2018 wurde sie im Kabinett Söder II als Ministerin des neu geschaffenen Kabinetts für Digitales vereidigt.
In der Öffentlichkeit allzu sehr wahr genommen wurde Gerlach in der folgenden Legislaturperiode nicht, doch lag dies weniger an ihrer Person, denn eher am Ressort selbst, das als zu klein und mit zu wenig Geld, Personal und Kompetenzen ausgestattet angesehen wurde.
Sie nehme sich, hatte Gerlach kürzlich geäußert, gern die Agatha-Christie-Detektivin Miss Marple zum Vorbild: Vom Umfeld unterschätzt, am Ende aber komme sie zum Ziel. Bei der Landtagswahl am 8. Oktober gewann die 38-jährige Gerlach ihr Direktmandat erneut mit 46 Prozent.
Söder: „Keine großen Sorgen“
Weil die Freien Wähler bei der Landtagswahl im Oktober einen deutlichen Stimmenzuwachs verbucht hatten, übernahmen sie das Digitalressort von der CSU. Ministerpräsident Markus Söder hatte der Unterfränkin Gerlach jedoch nahezu zeitgleich zugesichert, dass sie sich „keine großen Sorgen“ machen müsse.
De facto stand damit fest, dass sie auch im neuen Kabinett einen Posten erhalten werde. Anschließend waren die Spekulationen heiß gelaufen, von Gerlach als möglicher künftiger Justizministerin oder auch Europaministerin war unter anderem die Rede.
Im Gespräch: eigene Abteilung Prävention
Die Umbenennung des bisherigen Ministeriums für Gesundheit und Pflege in „Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention“ geht noch zurück auf eine Initiative von Gerlachs Vorgänger Klaus Holetschek.
Anfang Oktober hatte er angekündigt, dass das Ministerium nach der Landtagswahl umbenannt werden und eine eigene Abteilung Prävention entstehen soll – eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung inklusive.