Saarland
Jung: Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte jetzt umsetzen!
Das Saarland hält am Beschäftigungsverbot für ungeimpfte Pflegekräfte fest. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung rechnet mit ersten Betretungsverboten in den nächsten Tagen.
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Werde das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht jetzt nicht konsequent umgesetzt, „wäre dies ein totaler Glaubwürdigkeitsverlust“ – das sagt der Gesundheitsminister des Saarlands, Dr. Magnus Jung.
© BeckerBredel / picture alliance
Saarbrücken. Gut hundert Tage nach seinem Amtsantritt bekräftigte Saar-Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung (SPD), das „in schweren Kämpfen durchgesetzte Gesetz“ zur einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht müsse nun auch tatsächlich umgesetzt werden.
Man habe viele skeptische Pflegekräfte überzeugt und auch „gequält“, so dass die entsprechende Quote an Ungeimpften im Saarland nur bei ein bis zwei Prozent liege. Würde man jetzt das Gesetz nicht konsequent anwenden, „wäre dies ein totaler Glaubwürdigkeitsverlust“, sagte der SPD-Politiker. Eine Verlängerung der Ende des Jahres auslaufenden Impfpflicht durch den Bundestag erwartet Jung allerdings nicht.
Viele ungeimpfte Pflegekräfte im Saarland
Nach seinen Angaben wurden den Gesundheitsämtern des kleinsten deutschen Flächenlandes 3431 Fälle ungeimpfter Beschäftigter gemeldet. Davon seien bis letzte Woche 1568 positiv geklärt worden, 1863 Fälle seien hingegen noch offen.
Bisher seien noch keine Betretungsverbote angeordnet worden, doch dürfte dies „in Einzelfällen in den nächsten Tagen passieren“, sagte Jung. Allerdings wies der Minister darauf hin, dass dann noch Rechtsmittel eingelegt werden könnten, was die Umsetzung noch hinauszögern würde.
Das sind die Vorbereitungen im Saarland für Herbst und Winter
Jung warnte gleichzeitig davor, die COVID-19-Pandemie wegen der sinkenden Inzidenzwerte auf die leichte Schulter zu nehmen. Das Land bereite deshalb eine neue Impfkampagne vor. Um die vulnerablen Gruppen für den Herbst und Winter besser zu schützen, sollen ab Mitte September wieder mobile Impfteams die Einrichtungen aufsuchen.
Außerdem riet Jung dazu, empfohlene Auffrischungsimpfungen nicht aufzuschieben, um auf einen an Omikron angepassten Impfstoff zu warten. Dafür sei es zu unklar, wann und in welchen Mengen dieser verfügbar sein werde. (kud)
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