Hamburg
KV Hamburg dringt auf stetige Impfstoff-Lieferungen
Die Impfpriorisierung für Vaxzevria® ist aufgehoben – das hatte Hamburgs KV-Chef Plassmann noch kurz zuvor gefordert. Er mahnt auch mehr Planbarkeit bei Impfstofflieferungen an.
Veröffentlicht:Hamburg. Die KV Hamburg mahnt Änderungen in der Impfstrategie an. Insbesondere die Priorisierung und Einschränkungen bei der Verimpfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca drohen nach Auffassung von KV-Chef Walter Plassmann die zuletzt gezeigte Geschwindigkeit bei den Impfungen in Hamburger Praxen zu bremsen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben am Donnerstag Fakten geschaffen: Niedergelassene Ärzte können ab sofort den Corona-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca ohne Priorisierungsvorgabe verimpfen.
Impfpriorisierung
Vaxzevria® für alle: Ärzte dürfen jetzt selbst entscheiden
Plassmann hatte mit dem gleichen Ziel zuvor vorgeschlagen, jedem, der sich mit AstraZeneca impfen lassen möchte, dies auch zu ermöglichen. Damit könnten zeitaufwendige Diskussionen in den Praxen entfallen. „Die Ärzte verbringen aktuell zu viel Zeit damit, skeptische Patienten von dem Impfstoff zu überzeugen“, sagte Plassmann.
Dies erschwere die Organisation der Sprechstunde und hemme die Impf-Geschwindigkeit. Gleichwohl haben die Hamburger Praxen in den vergangenen vier Wochen 120.000 Menschen geimpft. Der bisherige Tagesrekord wurde am 5. Mai mit 12.000 Impfungen erzielt.
Impfstofflieferungen verstetigen
Plassmann wünscht sich außerdem, dass die Impfstoff-Lieferungen verstetigt werden. Er bezeichnete es als „Zumutung“, wenn Praxen am Freitag erfahren, dass sich Lieferungen für den darauffolgenden Dienstag verschieben und zugleich andere Impfstoffe als angekündigt geliefert werden. Folge sind immense Belastungen für die Praxen, weil diese Termine verlegen oder absagen müssen.
„Praxen sind aber keine kleinen Impfzentren. Der Schwerpunkt liegt immer noch in der Behandlung von kranken Menschen“, so Plassmann. Er forderte, dass der Bund dem ambulanten Sektor im Voraus für mehrere Wochen ein festes Lieferkontingent zusagt, um den Praxen Planungssicherheit zu geben. (di)