Honorare
KV Hessen beklagt geringe Restzahlung für drittes Quartal 2022
Mehr Arbeit und weniger Honorar für ihre Mitglieder bemängelt die KV Hessen. Dies erreiche ein existenzbedrohendes Ausmaß für die niedergelassenen Ärzte und müsse umgehend behoben werden.
Veröffentlicht:Frankfurt/Main. Wegen einer laut Kassenärztlicher Vereinigung Hessen „außerordentlich gering“ ausgefallenen Restzahlung für das dritte Quartal 2022 hat deren Vertreterversammlung eine Resolution verabschiedet, „um auf diese untragbare Situation aufmerksam zu machen“.
Die verminderten Honorarzahlungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Hessen vom dritten Quartal 2022 hätten ein existenzbedrohend niedriges Ausmaß erreicht, teilte die KV am Donnerstag mit. Die Gesamtvergütung müsse umgehend und quartalsaktuell dem Patientenaufkommen und dem Arbeitsaufwand angepasst werden. Die Risiken der Krankheitslast der Bevölkerung und der Patientenversorgung dürften nicht auf die Ärzteschaft abgewälzt werden.
Im Vergleich zur Corona-Zeit seien wieder deutlich mehr Patientinnen und Patienten behandelt worden, dazu sei die verfrühte Grippewelle im Herbst gekommen. „Mehr Arbeit und weniger Honorar lautet an dieser Stelle also die Gleichung“, heißt es in der Resolution. Diese Gleichung ginge aber für immer mehr Praxen nicht auf.
Geringschätzung der Politik für ambulante Ebene
Die Politik zeige wieder einmal die Geringschätzung der ambulanten Versorgungsebene: „Während die Kliniken für ihre Mehrarbeit gestützt werden, leisten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Hessen unentgeltlich Überstunde um Überstunde.“ Die Praxen in Hessen würden mit den steigenden Energie-, Personal- und IT-Kosten sowie der Inflation alleine gelassen. Außerdem verweigerten die Krankenkassen angemessene Honorarsteigerungen für die Jahre 2023 und 2024.
Viele Praxen müssten daher über Kürzungen der Leistungen und Personalabbau nachdenken, heißt es in dem Papier. Mit der Folge, dass Patientinnen und Patienten noch schwerer Termine bei Fachärztinnen und -ärzten bekämen, „und auch in Zukunft keine hausärztliche Versorgung mehr finden“. (bar)