Kommentar zum „Heureka“-Projekt

Kampf dem Übergewicht

Der Kampf gegen die Pfunde scheitert oft nicht am Willen, sondern an Unterstützung. Ein Projekt soll Abhilfe schaffen.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Die Vertreter der KV Rheinland-Pfalz bei ihrer Tagung am Mittwoch: Die Digitalisierung in den Praxen, die Honorarverhandlungen mit den Kassen und die Bestellung von Grippeimpfstoffen sorgen für Diskussionen und Resolutionen.

Die Vertreter der KV Rheinland-Pfalz bei ihrer Tagung am Mittwoch: Die Digitalisierung in den Praxen, die Honorarverhandlungen mit den Kassen und die Bestellung von Grippeimpfstoffen sorgen für Diskussionen und Resolutionen.

© Anke Thomas

Eine halbe Million Euro aus Mitteln der öffentlichen Hand fließen in ein Projekt, das eine abgestimmte Versorgung von adipösen Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein ermöglichen soll.

Damit gehen die Beteiligten im Norden ein Problem an, das für viele Haus- und Kinderärzte offenkundig ist, weil sie es täglich in ihrer Praxis sehen: Immer mehr Kinder in Deutschland tragen zu viele Pfunde mit sich – obwohl es nicht an Versuchen und Projekten, diesen Zustand zu ändern, und in der Regel auch nicht am Willen der Betroffenen mangelt. Wohl aber an Aufklärung, Kooperation und Unterstützung.

Mit dem „Heureka“-Projekt besteht berechtigte Hoffnung, dass sich wirklich etwas ändert. Erstens, weil die Betroffenen in den Praxen angesprochen werden. Das ist bislang oft nicht der Fall, weil den Ärzten weiterführende vernetzte Angebote nicht bekannt sind und ihnen im Praxisalltag die Zeit fehlt, sich dem Problem anzunehmen.

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Zweitens, weil interdisziplinär und abgestimmt gearbeitet wird. Ärzte, Ernährungsexperten, Psychologen arbeiten Hand in Hand und sorgen dafür, dass die Ursachen des Übergewichts mit der jeweils richtigen Expertise bekämpft wird.

Drittens, weil eine Case-Managerin die Fäden in der Hand behält und dafür sorgt, dass die Patienten nicht an den Schnittstellen des Systems scheitern.

Und viertens , weil das erforderliche Geld zur Verfügung steht. Kostenträger sehen sich bislang nicht in der Lage, diese abgestimmte Arbeit zu finanzieren. Genau für solche Fälle hat Schleswig-Holstein den Versorgungssicherungsfonds aufgelegt– eine gute Entscheidung.

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