Brandenburg

Kaum Dozenten für Studium zur Hebamme

Im Herbst soll die akademische Ausbildung in Senftenberg starten. Doch wer kann lehren?

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Potsdam. Kurz vor dem Start der akademisierten Hebammenausbildung in Deutschland gibt es einen erheblichen Mangel an potenziellen Dozenten. Das sagte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) im Wissenschaftsausschuss des Landtags.

In Brandenburg soll im Herbst 2021 ein Studiengang Hebammenwissenschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg an den Start gehen. Dort soll ein Bachelorabschluss möglich sein. „Es ist ein wahnsinnig großes Problem, dass derzeit in allen Bundesländern akademisches Personal gesucht wird“, sagte Schüle. Bei den neuen Studiengängen gehe es ja nicht nur die um Ausbildung, sondern auch um wissenschaftliche Forschung.

Pro Semester etwa 30 bis 35 Studierende

Oft kämen die Dozenten aus Nachbardisziplinen. Brandenburg habe den Hebammenstudiengang, für den jährliche Kosten von 2,2 Millionen Euro und eine Anschubfinanzierung von 700 .000 Euro eingeplant sind, deswegen in Senftenberg angesiedelt. Dort könne man auch von den Ressourcen der dort ebenfalls angesiedelten Gesundheitswissenschaften profitieren. Man rechne mit 30 bis 35 Studierenden im ersten Semester.

Während der Anhörung beklagten Vertreterinnen des Berufsstands zudem fehlende Praxisanleiterinnen in den Kliniken des Landes. Ilona Strache vom Bund freiberuflicher Hebammen in Deutschland erklärte, sie erwarte durch die Akademisierung eine Aufwertung des Berufs. Derzeit würden viele Hebammen nach drei bis fünf Jahren den Beruf quittieren, da sie trotz 70 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit am Ende nicht genug Geld erhielten. Die Vorsitzende des Hebammenverbands Brandenburg, Beatrice Mahnke, mahnte Regelungen zur Gleichwertigkeit der Ausbildung für Hebammen an, die bislang an einer Fachschule ausgebildet wurden. Auch sie sollten einen Bachelor erhalten dürfen. (lass)

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