Adipositas
Klinik-Coaches begleiten übergewichtige Kinder im Alltag
Das Adipositas-Team im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift hat ein Online-Programm entwickelt, das Kinder nach dem Klinikaufenthalt weiter unterstützt. DRV Nord finanziert ab Sommer regelhaft.
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Kinder, die an Adipositas leiden, können sich in Hamburg über ein Online-Tool Hilfe suchen.
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Hamburg. Das Hamburger Kinderkrankenhaus Wilhelmstift hat ein Programm gestartet, mit dem adipöse Kinder und Jugendliche nach dem Klinikaufenthalt weiter fachlich begleitet werden. Bei dem vom Adipositas-Team des Krankenhauses entwickelten Programm kommunizieren Coaches online mit den Betroffenen und helfen ihnen, das bei den Behandlungen im Wilhelmstift erlernte Wissen in ihrem sozialen Umfeld anzuwenden und umsetzen.
"Trotz hoher Veränderungsmotivation nach teils stationärer Behandlung fällt dies den Kindern schwer, was zu einer Verschlimmerung des Krankheitszustandes führen kann", begründet das Krankenhaus das Anfang Februar gestartete Programm.
Interdisziplinäres Behandlungsteam
Es ermöglicht eine einfache digitale Kontaktaufnahme in das häusliche Umfeld und bietet zugleich Schutz und Raum für schwierige Themen. Neben Therapiegesprächen mit den Kindern und ihren Familien finden Ernährungsberatung und medizinische Beratungstermine statt. Die Begleitung und Beratung übernimmt das Adipositas-Team der Klinik, das aus Pädiatern, Diplom-Pädagogen, Ökotrophologin und Sportwissenschaftlern besteht.
Das Projekt wurde erstmals 2021 als Pilot erprobt. Jetzt konnte es dank einer Finanzierung in Höhe von 23.200 Euro durch das Hamburger Spendenparlament seine Arbeit fortführen. Ab Sommer finanziert die Deutsche Rentenversicherung Nord das Programm dann regelhaft.
Größtes pädiatrisches Adipositaszentrum im Norden
Das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift behandelt jedes Jahr rund 400 adipöse Kinder und Jugendliche und ist damit das nach eigenen Angaben größte Adipositaszentrum in Norddeutschland für Kinder und Jugendliche. Das im Hamburger Stadtteil Rahlstedt gelegene Haus verfügt über 261 Betten. 11.000 Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen werden dort jährlich behandelt, hinzu kommen rund 50.000 ambulante Patienten. (di)