Sachsen

Kliniken im Vogtlandkreis an Kapazitätsgrenze angelangt

In der Grenzregion zu Tschechien versuchen Krankenhäuser bereits wieder, Patienten zu verlegen.

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Sachsens Ministerpräsident Kretschmer beim Besuch des Helios Vogtland-Klinikums, das vor Überlastung mit COVID-Patienten warnt.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer beim Besuch des Helios Vogtland-Klinikums, das vor Überlastung mit COVID-Patienten warnt.

© dpa

Plauen. Kliniken im von der dritten Welle der Corona-Pandemie besonders betroffenen Vogtlandkreis haben vielfach ihre Kapazitäten erschöpft. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze angelangt“, sagte der Ärztliche Direktor des Helios Vogtland-Klinikums Plauen, Dr. Oliver Schilling. „Wir versuchen schon wieder, Patienten zu verlegen.“

Neben diesem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung gibt es in dem Landkreis mit rund 226.000 Einwohnern noch drei Kliniken der Regelversorgung. „Die dritte Welle bedeutet eine neue Qualität im Vergleich zu den ersten beiden Wellen“, ergänzte Schilling. „Sie betrifft viele jüngere Menschen im Alter von 40 bis 60 Jahren, die wir auf der Intensivstation beatmen müssen.“

Deutlich jüngere Patienten

Die Belegung der Betten mit COVID-Patienten in den Kliniken des Vogtlandkreises wird vom Klinikum Chemnitz, dem Maximalversorger der Region, aus gesteuert, da sie mit zum Verbund der Krankenhäuser Chemnitz/Südwestsachsen gehören, der vor einem Jahr für die Verteilung der COVID-19-Patienten gegründet worden war.

Professor Stefan Hammerschmidt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin IV am Klinikum Chemnitz, schätzt: „Da die Patienten oftmals deutlich jünger sind, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie – aufgrund besserer körperlicher Ausgangssituation – länger auf der Intensivstation bleiben.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) berichtete davon, dass sich die Sieben-Tage-Inzidenz im Vogtlandkreis innerhalb von vier Wochen von 100 auf mehr als 400 erhöht habe. „Ich fürchte, dass Landrat Rolf Keil recht hat mit seiner Einschätzung, dass das Vogtland der Entwicklung in Deutschland rund drei Wochen voraus ist“, sagte Kretschmer. „Nicht Mut ist das, was in einer Pandemie gefordert ist, sondern Umsicht und Verantwortungsbewusstsein.“

Im Vogtland können sich seit Ende März alle Menschen, die älter als 18 Jahre alt sind, gegen das Corona-Virus impfen lassen. Täglich sind nach Angaben des Sozialministeriums rund 5000 Impfungen möglich. (sve)

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