Medizinstudium
Laumann: Landarztquote hat sich in NRW etabliert
Nordrhein-Westfalen gilt als Pionier in Sachen Landarztquote. Jetzt hat Gesundheitsminister Karl Josef Laumann eine erste Bilanz des Angebots für Medizinstudierende gezogen.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat eine positive Zwischenbilanz der Landarztquote für das Medizinstudium in dem Bundesland gezogen. Zurzeit sind 473 Studierende über die Quote immatrikuliert. Weitere 26 werden das Studium voraussichtlich zum Sommersemester 2022 antreten.
Nordrhein-Westfalen hatte die Landarztquote als erstes Bundesland zum Wintersemester 2019/2020 eingeführt. Inzwischen sind weitere Bundesländer dem Beispiel gefolgt.
In NRW verpflichten sich die Bewerber, sich nach dem Studium für mindestens zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region niederzulassen. Tun sie das nicht, droht ihnen eine Vertragsstrafe von 250.000 Euro. Die Quote liegt bei sieben, acht Prozent der Medizinstudienplätze.
In insgesamt sechs Bewerbungsrunden haben sich 3349 Interessenten auf 528 zur Verfügung stehende Studienplätze beworben. Einige haben sich trotz Zulassung nicht immatrikuliert, andere haben das Studium abgebrochen. Im Durchschnitt kamen bei den Auswahlverfahren sieben Bewerbungen auf einen Studienplatz.
Baustein für wohnortnahe hausärztliche Versorgung
„Die Landarztquote ist sehr erfolgreich angelaufen und hat sich fest etabliert“, betonte Laumann. Das große Interesse bei jungen Leuten, als Hausärztin oder Hausarzt zu arbeiten, stimmt ihn optimistisch.
Neben anderen Maßnahmen wie dem Hausarztaktionsprogramm, der neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld und der Verdoppelung der Studienplatzzahl an der Uni Witten/Herdecke sei die Landarztquote ein weiterer wichtiger Baustein, um eine möglichst wohnortnahe hausärztliche Versorgung auch in Zukunft zu erhalten, sagte der Minister.
Die Bewerberinnen und Bewerber sind im Schnitt fast 23 Jahre alt, 63 Prozent sind Frauen. 72 Prozent haben zum Zeitpunkt der Bewerbung in NRW gewohnt.
Durchschnittliche Abiturnote lag bei 2,3.
Von den zugelassenen Bewerberinnen und Bewerbern konnten 45 Prozent einschlägige Berufserfahrungen nachweisen, etwa in der Pflege oder im Rettungswesen. 36 Prozent haben den Test für Medizinische Studiengänge (TMS) erfolgreich bestanden. Die durchschnittliche Abiturnote lag bei 2,3.
In dem zweistufigen Bewerbungsverfahren wird zunächst die Abiturnote mit 30 Prozent gewichtet, der TMS mit ebenfalls 30 Prozent und eine Ausbildung beziehungsweise berufliche oder praktische Tätigkeit mit 40 Prozent. In der zweiten Stufe sind die Leistungen in den Auswahlgesprächen entscheidend. (iss)