Ganzheitlicher Ansatz
Leipzig startet Zentrum für Kinder mit Speiseröhren-Fehlbildungen
Am Universitätsklinikum Leipzig ist ein Zentrum zur Behandlung von Säuglingen und Kindern mit komplexen Fehlbildungen der Speiseröhre gegründet worden. Es gilt als europäisches Referenzzentrum für angeboren Fehlbildungen.
Veröffentlicht:Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig ist jetzt ein Zentrum zur multidisziplinären Behandlung von Säuglingen und Kindern mit komplexen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege gegründet worden. Das OEsophagus-Airway-Treatment (EAT)-Center habe das Ziel, den an Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege erkrankten Kindern die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, teilte das Universitätsklinikum Leipzig am Montag mit.
„Mit dem EAT-Zentrum wollen wir jedem Kind eine gesunde Speiseröhre und gesunde Atemwege ermöglichen und damit seine Lebensqualität nachhaltig verbessern“, sagte Professor Martin Lacher, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie. „Jedes Jahr werden in unserer Klinik rund 100 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege behandelt.“ Dadurch sei die Klinik eine der deutschlandweit erfahrensten Einrichtungen auf diesem Gebiet.
Vorbilder in den USA
Zum Netzwerk des EAT-Zentrums zählten Experten aus 15 Teildisziplinen von der Geburtsmedizin und Kinderradiologie über Anästhesie, Intensivmedizin sowie Thorax- und Herzchirurgie bis zu Phoniatrie, Pneumologie, Kinderorthopädie und Kinderpsychiatrie.
Vorbilder für das Leipziger EAT-Zentrum seien zwei Einrichtungen in den USA: Das EAT Center im Boston Childrens Hospital und das EAT Program im Children‘s Hospital of Philadelphia. Es sei schon jetzt Europäisches Referenzzentrum für angeborene Fehlbildungen.
Das Zentrum verfolge einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu zählten die Zusammenarbeit mit Selbsthilfe- und Patientenorganisationen sowie die ausdrücklich erwünschte Einbeziehung der Familie und weiterer Betroffener. Dies diene der Entwicklung individuell abgestimmter Behandlungspläne und komme somit ebenfalls den Kindern zugute. (sve)