Ministeriumsauswertung

Mehr Angriffe auf Medizineinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern

Menschen suchen medizinische Hilfe und greifen dann die Helfer an oder randalieren. Die Zahl der Attacken ist in Mecklenburg-Vorpommern weiter gestiegen.

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Immer häufiger greifen Patienten Ärzte oder Pfleger an. Auch mit Plakaten in Kliniken soll stellenweise dagegen vorgegangen werden.

Immer häufiger greifen Patienten Ärzte oder Pfleger an. Auch mit Plakaten in Kliniken soll stellenweise dagegen vorgegangen werden.

© © Daniel Karmann / dpa

Schwerin. In Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken kommt es immer häufiger zu Angriffen, oft auf Mitarbeiter. Nach Angaben des Innenministeriums in Schwerin wurden allein im vergangenen Jahr 318 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Opfer von sogenannten Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Die Polizei registrierte demnach 230 Fälle.

Die Zahlen steigen, wie aus der Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht. 2023 waren demnach 245 Opfer bei 188 Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit in Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken gezählt worden. 2022 waren es 208 Fälle mit 269 Opfern gewesen, ein Jahr davor 186 Fälle mit 223 Opfern und 2020 waren es 128 Fälle mit 145 Opfern.

Sachbeschädigungen und Beleidigungen

Auch Sachbeschädigungen und Beleidigungen in medizinischen Einrichtungen haben den Angaben zufolge zugenommen. Wurden 2020 noch 64 Sachbeschädigungen im Land erfasst, waren es im Vorjahr 88. Die Zahl der Beleidigungen stieg im gleichen Zeitraum von 51 auf 76.

Die Bundesärztekammer mahnt Maßnahmen gegen Übergriffe auf Retter und medizinisches Personal an: Ermittlungsbehörden und Gerichte bräuchten notwendige personelle und finanziellen Ressourcen, um die rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, fordert der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt. Der Schutz von Leib und Leben im Gesundheitswesen gehöre dringend auf die Agenda der neuen Bundesregierung, sagt er. „Diese Gewaltspirale muss gestoppt werden.“ (dpa)

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