Westfalen-Lippe / Schleswig Holstein

Mehr Selbstmanagement für Diabetiker

Ein neues Programm der AOK Nordwest setzt bei Typ 2-Diabetikern auf Lebensstiländerung.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Dortmund. Mit einem neuen Programm will die AOK Nordwest die Gesundheitskompetenz und die Selbstmanagement-Fähigkeiten von Versicherten mit Typ 2-Diabetes in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein stärken.

Ziel von ComanD (Control and manage Diabetes) ist es, den Patienten über eine Änderung des Lebensstils zu ermöglichen, die Stoffwechsellage zu verbessern oder stabil zu halten mit dem Ziel eines Verzichts auf Antidiabetika.

Die Versicherten müssen sich in der teilnehmenden Praxis für sechs Monate einschreiben und sollen sich gleichzeitig auch in das Disease Management Programm (DMP) Diabetes einschreiben.

Ärzte unterstützen

Die ärztliche Unterstützung – etwa durch die Vereinbarung und Kontrolle von Zielen, das Besprechen von Behandlungsoptionen oder die Motivation zur Lebensstiländerung – wird flankiert von einer Ernährungsberatung durch die AOK.

Außerdem erhalten Teilnehmer Zugang zu einer App, in der sie täglich Blutzuckerwerte, Gewicht und Bewegung dokumentieren können. Die Werte können sie dann mit dem Arzt besprechen.

Grundlage des Programms ist ein Vertrag zur besonderen Versorgung nach Paragraf 140a Sozialgesetzbuch V. Vertragspartner der AOK Nordwest sind Roche Diabetes Care und die Ärztegenossenschaft Nord.

Die Umsetzung hat gerade begonnen, die Kasse informiert derzeit die Ärzte. Sie geht davon aus, dass sich die ersten Praxen bald einschreiben und dann die Patienten folgen. Die Vereinbarung läuft vom 1. Oktober 2019 bis zum 31. März 2021.

In Westfalen-Lippe nehmen zurzeit über 130 000 AOK-Versicherte am DMP Diabetes „AOK-Curaplan“ teil. Nach dem AOK-Gesundheitsatlas Diabetes mellitus Typ-2 beträgt der Anteil der Diabetiker in Westfalen-Lippe 8,7 Prozent und liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 8,6 Prozent und dem Niveau von Gesamt-Nordrhein-Westfalen mit 8,4 Prozent.

Große regionale Unterschiede

Dabei sind die regionalen Unterschiede groß. In Münster beträgt der Anteil 5,9 Prozent – in Bottrop sind es 11,1 Prozent. In Münster ist die Adipositas-Häufigkeit am geringsten ausgeprägt. Bottrop gehört zu den sechs Regionen mit den höchsten Werten.

Die Zahlen zeigen nach Ansicht von Tom Ackermann, Chef der AOK Nordwest, wie wichtig das Engagement der Kasse im Bereich der Diabetes-Prävention ist. „Deshalb werden wir unseren eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, entsprechende Maßnahmen mit unseren Partnern vor Ort passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten.“

Laut dem Gesundheitsatlas leben in Westfalen-Lippe insgesamt 718 000 Menschen mit Diabetes Typ-2, mehr als die Hälfte von ihnen sind älter als 70 Jahre.

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