Corona-Impfung

Niedersachsen schließt Impfzentren zum Jahresende

Derzeit sind in Niedersachsen noch 157 Impfzentren in Betrieb. Ab Januar sollen Kommunen den Bürgern entsprechende Angebote machen. Das Land folgt damit einem Beschluss des Bundesgesundheitsministeriums.

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Das Impfzentrum in Hannover wird wie 156 weitere im Land zum Jahresende außer Betrieb gehen.

Das Impfzentrum in Hannover wird wie 156 weitere im Land zum Jahresende außer Betrieb gehen.

© Moritz Frankenberg/picture alliance

Hannover. Die 157 derzeit noch im Einsatz befindlichen mobilen Impfteams (MIT) der Landkreise und kreisfreien Städte für COVID-Schutzimpfungen in Niedersachsen werden mit dem Jahreswechsel eingestellt. Das teilt das Niedersächsische Gesundheitsministerium aktuell mit. Allerdings sollen die Kommunen weiterhin eigene Angebote machen können.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte: „Das Modell der Mobilen Impfteams war ein voller Erfolg, insbesondere mit Blick auf die Kampagne für die dritte Impfung im vergangenen Winter.“ Zum 1. Januar 2023 werden vor diesem Hintergrund auch das niedersächsische Impfportal sowie die Impfhotline des Landes abgeschaltet.

Niedersachsen folgt mit dem Schritt den Beschlüssen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die einen Übergang der COVID-Schutzimpfungen in das Regelsystem der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, der betriebsärztlichen Dienste und der Apotheken vorsehen.

Bei Impfquoten in der Spitzengruppe

In Niedersachsen waren (Stand 9. Dezember) 77,6 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert, 67 Prozent dreimal und 18 Prozent viermal geimpft. „Bei den Impfquoten gehört Niedersachsen damit im Vergleich der Bundesländer zur Spitzengruppe“, so das Ministerium. Insgesamt wurden von den mobilen Impfteams und 2,3 Millionen Impfungen durchgeführt, davon rund 1,5 Millionen Dritt- und rund 350.000 Viertimpfungen. In der Spitze waren knapp über 1.100 Mitarbeiter in der Impfterminvergabe beschäftigt.

Das Land wolle den Landkreisen und kreisfreien Städten auch nach dem Aus der MIT ermöglichen, eigene Impfangebote zu machen. „Entsprechende Möglichkeiten werden derzeit vom Gesundheitsministerium erarbeitet und zeitnah mit den kommunalen Spitzenverbänden erörtert“, so das Ministerium. Die mobilen Impfteams der Kommunen sollen insbesondere aufsuchende Impfaktionen durchführen und so das Angebot der Ärzte, Apotheken und betriebsärztlichen Dienste ergänzen.

Gesamtkosten von rund 190 Millionen Euro

Das Land übernahm die Finanzierung der Teams. Die Zuständigkeit für den Aufbau und Einsatz der Teams vor Ort lag bei den Gesundheitsämtern. Mit Stand von Anfang Dezember 2022 wurden den Landkreisen und kreisfreien Städten insgesamt rund 158 Millionen Euro für den Einsatz der MIT erstattet.

Die voraussichtlichen Gesamtkosten schätzt das Ministerium vorläufig auf rund 180-190 Millionen Euro. Die Mittel kommen aus dem Sondervermögen des Landes zur Bekämpfung der Pandemie. Der Bund hatte seinerzeit zugesagt, 50 Prozent der Kosten des Landes zu erstatten. (cben)

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