Nach „Kamingespräch“ mit Lauterbach

Nonnemacher: Krankenhausreform nur mit Länderöffnungsklauseln

Mit Blick auf die geplante Klinikstrukturreform pochen die Länder weiter auf Öffnungsklauseln – nur so fänden regionale Besonderheiten Berücksichtigung, argumentiert etwa Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher.

Veröffentlicht:
„Grundversorgung im ländlichen Raum muss auch in Zukunft sichergestellt werden.“ Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

„Grundversorgung im ländlichen Raum muss auch in Zukunft sichergestellt werden.“ Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© Soeren Stache / dpa / picture alliance

Berlin/Potsdam/Stuttgart. In der Debatte um die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform hat sich Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erneut für Länderöffnungsklauseln ausgesprochen. „Zu starre Voraussetzungen für bestimmte Level wie eine Stroke-Unit oder eine Geburtshilfe können wir nicht mittragen“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch im Nachgang zu einem „Kamingespräch“ von Vertretern der Ampel und der Länder.

Nonnemacher betonte, eine Reform müsse regionale Besonderheiten berücksichtigen. Das sei gerade für ein dünn besiedeltes Flächenland wie Brandenburg wichtig. „Die Grundversorgung im ländlichen Raum muss auch in Zukunft im ambulanten wie im stationären Bereich sichergestellt werden.“

Lauterbach-Papier nur „Diskussionsgrundlage“

Das von Lauterbach vorgelegte Eckpunktepapier nannte die Grünen-Politikerin eine „Diskussionsgrundlage“. Es seien noch viele Dinge zu klären. „Entscheidend ist jetzt, dass der Bundesgesundheitsminister belastbare Ergebnisse der von ihm beauftragten Auswirkungsanalyse den Ländern vorlegt“, so Nonnemacher.

Ziel sei ein konsentiertes Eckpunktepapier, dass dann Grundlage für den Gesetzgebungsprozess sein soll. „Klar ist: Wir brauchen die Krankenhausreform und eine qualitative Verbesserung der Angebote“, sagte Nonnemacher. Viele Kliniken hätten schon seit Jahren strukturelle Probleme mit der Art der Finanzierung und der Sicherung des Fachkräftebedarfs in den Häusern.

Lucha: Definition der Leistungsgruppen entscheidend

Lauterbach sprach am Mittwoch bei einer Fragestunde im Deutschen Bundestag von „sehr guten“ Beratungen mit den Ländern. Bis zur Sommerpause wolle er konsentierte Eckpunkte für die Krankenhausreform vorlegen.

Lesen sie auch

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha sprach ebenfalls von „sehr sachorientierten“ Gesprächen. Allerdings seien noch viele Details der künftigen Krankenhausstruktur und -finanzierung zu klären, so der Grünen-Politiker.

Entscheidend bei den weiteren Beratungen sei die Definition der Leistungsgruppen. „Wir wollen, dass unsere Krankenhäuser von den Angeboten, die sie vor Ort besonders gut beherrschen und die sie auszeichnen, auch künftig gut leben können.“

Lesen sie auch

Es sei kein tragbarer Zustand, dass das „Damoklesschwert der Insolvenz“ dauerhaft über so mancher Klinik hängt. Parallel zur Spezialisierung von Krankenhäusern müsse eine wohnortnahe Grundversorgung gewährleistet sein – das sei zentral für das Gelingen der Reform. (lass/hom)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

KV bittet Patienten um Geduld

In Brandenburg braucht der ePA-Rollout mehr Zeit

Personalie

Netedu neuer Chefarzt in Guben

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter