Corona-Impfungen
Saar-KV bezuschusst zusätzliche Impfsprechstunden
Im Saarland sollen auch finanziell attraktive Zusatzangebote für niedergelassenen Ärzte für Geschwindigkeit beim Boostern sorgen. Die KV stellt dafür Sondermittel zur Verfügung. Außerdem nimmt das Land wieder zwei Impfzentren in Betrieb.
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Praxen, die sich zu ergänzenden Impfangeboten an Wochenenden, Feiertagen und in sprechstundenfreien Zeiten verpflichten, werden mit jeweils 10.000 Euro pro Quartal unterstützt. (Motiv mit Fotomodellen)
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Saarbrücken. Die Saar-KV unterstützt bis Ende März in jedem der sechs Landkreise vier Praxen, die sich zu ergänzenden Impfangeboten an Wochenenden, Feiertagen und in sprechstundenfreien Zeiten verpflichten, mit jeweils 10 .000 Euro pro Quartal. Die dafür nötigen Mittel stammen aus Rückstellungen für die Sicherstellung, also nicht aus dem Honorartopf, erläuterte der stellvertretende KV-Chef Dr. Joachim Meiser der „Ärzte Zeitung“.
Die KV werde mittels eines internen Benchmarkings darauf achten, dass die 24 Praxen auch tatsächlich deutlich mehr Impfungen durchführen. Bei Ausreißern nach unten werde man von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Auswahl nach „Windhundprinzip“
Die Auswahl unter den Interessenten an der zusätzlichen Leistungserbringung erfolgte nach dem Windhundprinzip, berichtete Meiser. Auch wenn sich nur schon bisher aktive Impfärzte melden konnten, gibt es doch vereinzelt kritische Stimmen an dem Verfahren. So merkte ein Hausarzt süffisant an, dass auch Kollegen aus Fachrichtungen teilnehmen, bei denen Patienten mit entsprechenden Beschwerden Monate auf einen Termin warten müssten.
Generell liegen die niedergelassenen Ärzte im Saarland, das die zweithöchste Impfrate aller Bundesländer vorweisen kann, weiterhin gut im Rennen. Allein am Freitag wurden 2300 Auffrischungs- und 1200 Erst- oder Zweitimpfungen durchgeführt. Die Anhebung der Vergütung könnte möglicherweise noch einen zusätzlichen Anreiz bedeuten.
„Saarländischer Impfturbo“ soll erneut gezündet werden
Eine weitere Steigerung erwartet Meiser durch die Aufhebung des 14-tägigen Vorlaufs beim Bestellen. Deshalb rechne er damit, dass nach einer Anlaufzeit von zwei bis drei Wochen der gegenwärtige Engpass überwunden sei und die Impfwilligen schnell Termine bekämen.
In der Landesregierung setzt man dennoch auch auf eine Wider-Inbetriebnahme der Impfzentren in Saarlouis und Neunkirchen. Sie sollen im Dezember aus dem bisherigen Stand-by-Modus reaktiviert werden. „Wir wollen jetzt auch beim Boostern wieder den saarländischen Turbo zünden“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU).