Schleswig Holstein

Sozialstation mit MVZ soll Versorgung sichern

Nahe Flensburg wird ein neues Modell erprobt: Die Sozialstation als Träger eines MVZ soll helfen, Medizin und Pflege zu verzahnen.

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Hürup. Nicht nur Ärzte, Krankenhäuser und Gemeinden können Medizinische Versorgungszentren (MVZ) betreiben – auch Sozialstationen.

In der Gemeinde Hürup bei Flensburg wird ein solches Trägermodell seit dem Sommer erprobt. Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums ist das Modell im Norden bundesweit das einzige MVZ, das von einer Sozialstation betrieben wird. Schleswig-Holstein fördert das Modell mit Mitteln aus dem Versorgungssicherungsfonds des Landes mit 458 000 Euro. Die Gemeinde Hürup ist als Mitglied im Trägerverein beteiligt.

„Die Gründung des MVZ durch eine Sozialstation ist eine innovative und pragmatische Antwort auf die Herausforderungen der ärztlichen Versorgung vor Ort“, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP). Die Landesförderung soll eine engere Verzahnung zwischen Pflegeleistungen und ärztlichen Leistungen des MVZ ermöglichen.

Konkret sollen die Mittel in ein Casemanagement und in die telemedizinische Ausstattung fließen, damit sich Ärzte, Patientenkoordinatoren und Pflegekräfte von unterschiedlichen Orten aus vernetzen können. Die Ausstattung kann auch der Video-Ausstattung von Pflegekräften dienen, die von Ärzten delegierte Aufgaben übernehmen.

Über diesen Weg soll die angespannte Fachkräftesituation in der Region abgemildert werden. Zugleich erhofft man sich von dem Modell eine höhere Anziehungskraft für junge Ärzte, weil es auf ein Angebot aus Teamarbeit, Angestellten- und Teilzeittätigkeit, Telemedizin und Delegation setzt.

Unter dem MVZ-Dach in Hürup arbeiten seit Sommer drei bislang selbstständige Ärzte mit Kassenarztsitzen in den Orten Husby und Freienwill für einen Zeitraum von drei Jahren angestellt. Vor dem Hintergrund einer möglichen Schließung ihrer Praxen kam der Impuls zur MVZ-Gründung aus der Kommunalpolitik. Die Sozialstation kümmert sich in den kommenden Jahren um eine Nachfolgeregelung. (di)

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