Technologie „made in Germany“

Startschuss für autonome Laborroboter in der Klinik Bad Oldesloe

Zwei autonome Laborroboter übernehmen an der Asklepios Klinik Bad Oldesloe nun die Nacht- und Wochenendarbeit. So soll die Notfallversorgung trotz Fachkräftemangel gesichert werden.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Zwei autonome Laborroboter übernehmen am Asklepios Klinikum in Bad Oldesloe unter anderem das komplette Basislabor.

Zwei autonome Laborroboter übernehmen am Asklepios Klinikum in Bad Oldesloe unter anderem das komplette Basislabor.

© RASMUS WALTER

Hamburg/Erlangen/Bad Oldesloe. Der private Klinikkonzern Asklepios will vor allem das große Potenzial ausschöpfen, dass die Digitalisierung und Robotik für kleinere Häuser unter seinem Dach bietet. So hat die Hamburger Gruppe am Montag in einer virtuellen Pressekonferenz den Startschuss gegeben für zukunftsweisende Wege im Kliniklabor. Die Asklepios Klinik Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) verfüge ab sofort über zwei autonome Laborroboter, mit denen das komplette Basislabor – unter anderem klinische Chemie, Gerinnungswerte, Hämatologie – für die Patienten nachts und an Wochenenden mit wenig Personal im Einsatz sein könne.

Wie Professor Christoph Herborn, Chief Medical Officer der Asklepios Kliniken Gruppe, erläuterte, profitiere besonders die Notfallversorgung von dieser neuen Laborlösung. Durch einen Notfallschacht würden die betreffenden Proben in das System eingespeist. Die Roboter wiederum wüssten so um die Dringlichkeit der Priorisierung und könnten diese Proben dann bevorzugt bearbeiten.

Die Technologie ist „made in Germany“, stammt von dem Erlanger Medizintechnikunternehmen Siemens Healthineers und seinem Industriepartner United Robotics Group und wurde zusammen mit der Asklepios Kliniken Gruppe und seiner Laborgesellschaft Medilys weiterentwickelt.

Aufsichtspflichten werden erfüllt

Wie Herborn auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“ klarstellte, sei die rechtlich geforderte Erreichbarkeit eines Labormediziners zu jeder Zeit gewährleistet. Außerdem diene das System, das speziell für ein mittelgroßes Haus und nicht für einen Maximalversorger mit breiten Laborstraßen konzipiert sei, nicht dem Ziel eines latenten Personalabbaus.

Im Gegenteil solle es fernab von Metropolen – gerade auch mit Blick auf entsprechende Fachkräfteengpässe in der Labormedizin – die Aufrechterhaltung eines klinischen Laborbetriebes rund um das Jahr gewährleisten. Über das Investitionsvolumen machten alle beteiligten Parteien auch auf Nachfrage keine Angaben.

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