Tarif-Streit
Zweitägiger Streik an Unikliniken in NRW
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem zweitägigen Streik aufgerufen. Gefordert wird ein Tarifvertrag, der die Beschäftigten entlasten soll.
Veröffentlicht:Köln. Die sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen werden am Dienstag und am Mittwoch bestreikt. Damit will die Gewerkschaft Verdi ihrer Forderung nach einem „Tarifvertrag Entlastung“ Nachdruck verleihen. Die Streikmaßnahmen führen in den einzelnen Häusern zu einer Einschränkung des Normalbetriebs.
Mit dem „Tarifvertrag Entlastung“ will die Gewerkschaft auch angesichts der verschärften Bedingungen durch die Corona-Pandemie bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten erreichen. Dazu gehören neben einem angemessenen Ausgleich für die Zusatzbelastungen Mindestpersonalausstattungen in allen Bereichen und bessere Ausbildungsbedingungen.
Nach Angaben von Verdi haben die rund 35.000 Beschäftigten an den Unikliniken im Jahr 2021 mehr als 5000 Überlastungsanzeigen gestellt.
Zahl der Operationen wird deutlich reduziert
Unter dem Motto „Notruf NRW – Gemeinsam stark für Entlastung“ haben die Beschäftigten der Unikliniken zur Unterstützung der Forderungen der nordrhein-westfälischen Landesregierung und dem Arbeitgeberverband des Landes NRW (AdL) eine Petition mit rund 12.000 Unterschriften überreicht. Damit verbunden ist ein Ultimatum, das am 1. Mai ausläuft. Verdi kritisiert, dass der AdL bislang nicht auf die Tarifaufforderung reagiert habe.
Die Arbeitgeber an den sechs Unikliniken seien nicht an der Entscheidung beteiligt, ob es zu Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem AdL kommt, teilt das Universitätsklinikum Münster (UKM) mit. Während des Streiks stellt das Klinikum auf den Wochenend- und Feiertagsbetrieb um. Planbare ambulante und stationäre Termine und Eingriffe werden verschoben. Die Notfallversorgung sei aber jederzeit sichergestellt, so das UKM.
Auch die anderen Unikliniken gehen von Einschränkungen durch die Streiks aus. „Das vorgesehene Operationsprogramm und weitere medizinische Versorgungen werden nur in einem deutlich reduzierten Betrieb angeboten werden können“, informiert etwa die Uniklinik Essen. (iss)