Nichtärztliche Beschäftigte
Warnstreik an Mainzer Unimedizin angekündigt
Auch in der vierten Verhandlungsrunde haben sich Ver.di und die Vertreter der Arbeitgeberseite nicht einigen können.
Veröffentlicht:Mainz. Nachdem auch bei der vierten Runde der Tarifverhandlungen an der Universitätsmedizin Mainz keine Einigung erzielt worden ist, wird an diesem Donnerstag (4. Mai) ein Warnstreik an der größten Klinik von Rheinland-Pfalz beginnen. Dazu seien die nicht-ärztlichen Beschäftigten der Unimedizin von der Frühschicht an bis zum Samstagmorgen aufgerufen, teilte Ver.di am Mittwoch mit. Es wird ein Notdienst eingerichtet, laut der Unimedizin könnte es aber zu Verzögerungen oder Terminabsagen bei aufschiebbaren Behandlungen oder Operationen kommen.
Es sei kein verbessertes Angebot von Arbeitgeberseite vorgelegt worden, sagte Ver.di-Vertreterin Silke Steetskamp. Die Unimedizin hatte demnach eine dreistufige Entgelterhöhung angeboten - und zwar zwei Prozent rückwirkend ab dem 1. Januar 2023, weitere zwei Prozent zum 1.Juni 2023 sowie weitere zwei Prozent zum 1.Januar 2024. Dieses Angebot brächte für alle Beschäftigten einen nicht tragbaren Reallohnverlust, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaftsseite, Frank Hutmacher. Insofern sei der angekündigte Warnstreik nicht mehr abwendbar.
Noch kein weiterer Verhandlungstermin vereinbart
Ver.di rechnete vor, dass das Angebot der Unimedizin für eine Pflegefachperson nach zehnjähriger Tätigkeit ein monatliches Brutto-Lohnplus von zunächst 74,90, dann 76,40 und schließlich 77,92 Euro bringen würde. Die Gewerkschaft fordert rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Erhöhung der monatlichen Grundvergütung aller Beschäftigten um 550 Euro bei Vollzeitbeschäftigung sowie bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend anteilig.
Der Kaufmännische Vorstand und Verhandlungsführer der Universitätsmedizin, Christian Elsner, teilte mit: „Wir bedauern sehr, dass wir heute keine tarifliche Einigung erreicht haben und somit auch die negativen Auswirkungen auf die Versorgung unserer Patient:innen nicht abwenden konnten.“ Die Uniklinik sehe sich weiter verpflichtet, die Reallöhne zu sichern und die Inflation soweit wie möglich auszugleichen. Ein Termin für eine weitere Verhandlungsrunde steht demnach noch nicht fest. (dpa)