Anwerbe-Kampagne
Wie Berlin 10.000 Pflegekräfte gewinnen will
Die Berliner Krankenhausgesellschaft will mit der Kampagne „PflegeJetztBerlin“ Pflegekräfte gewinnen. Die Belange der Mitarbeiter sollen ganz vorne stehen, neben den wirtschaftlichen Aspekten.
Veröffentlicht:Berlin. In der Pandemie wird der Mangel an Fachkräften in der Pflege für das Gesundheitssystem besonders spürbar. Die Studie „Situation und Entwicklung der Pflege in Berlin bis 2030“, die von der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) in Auftrag gegeben wurde, ergab, dass bis 2030 10.000 Pflegekräfte gewonnen werden müssen. Mit der Anfang des Jahres gestarteten Kampagne „PflegeJetztBerlin“ (www.pflegejetztberlin.de) sollen mehr Menschen für den Pflegeberuf begeistert werden. „Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind auf ausreichend viele und zufriedene Beschäftigte angewiesen – das zeigt die jetzige Corona-Pandemie noch einmal sehr deutlich“, sagt Marc Schreiner, Geschäftsführer der BKG.
Zusätzlich zur Kampagne wurde nun ein Beirat ins Leben gerufen, der aus Vertreterinnen aus der Praxis besteht. Die mehr als 150 Einzelmaßnahmen der Kampagne soll der Expertinnenbeirat gewichten und professionell Kritik einbringen. In einer konstituierenden Sitzung ist er Ende November zum ersten Mal zusammengekommen, um die konkrete Ausgestaltung der Kampagne zu besprechen.
Mitglieder sind Oberin Doreen Fuhr, Vorstandsvorsitzende der DRK-Schwesternschaft Berlin, Heike Fadeni-Biessei, Vorstand der Wannseeschulen für Gesundheitsberufe, Manon Falk, Pflegedirektorin der Park-Klinik Weißensee, Ilona Hanuschke, Pflegedirektorin der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung, Judith Heepe, Pflegedirektorin der Charité, Kathrin Leffler, Leiterin des Direktorates Pflegestrategie und Betreuungsmanagement beim Vivantes Netzwerk für Gesundheit, Andrea Lemke, Pflegedirektorin, am Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau, und Heike Sporkhorst, Einrichtungsmanagerin im , Haus Sommerstraße der Vivantes Hauptstadtpflege.
Belange der Mitarbeiter im Mittelpunkt
Speziell die Belange der Mitarbeiter sollen neben den wirtschaftlichen, gesetzgeberischen und politischen Rahmenbedingungen der Pflege im Zentrum stehen. „Entscheidend ist, wie wir mit unseren Mitarbeitenden umgehen, es ist jetzt an der Zeit, die Bedürfnisse der aktiv Pflegenden, der Ausgeschiedenen wie auch die Ansprüche der nachfolgenden Generation zu erkennen und darauf richtig zu reagieren“, sagt Oberin Fuhr.
Themen der Kampagne sind unter anderem die Pflegeausbildung, die Ausgliederung von Personalkosten, Image, Recruiting, flexible Schichten und Zurückgewinnung der bereits ausgeschiedenen Pflegekräfte. „Wir wissen, dass es Veränderungen braucht, nicht nur Applaus“, sagt BKG-Chef Schreiner. (mas)