Überwiegend zu Hause versorgt
Immer mehr Pflegebedürftige in Baden-Württemberg
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg ist im Vergleich zu 2019 um 14,5 Prozent gestiegen, zeigen neue Zahlen. Der Anteil der in Heimen betreuten Menschen ist gesunken.
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Der Anteil der Pflegebedürftigen, die in Baden-Württemberg in stationären Heimen versorgt werden, ist im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken, hat das Statistische Landesamt mitgeteilt.
© Christoph Schmidt/dpa
Stuttgart. 540.401 Menschen in Baden-Württemberg gelten jüngsten Zahlen zufolge als pflegebedürftig. Das waren im Dezember 2021 nach Angaben des Statistischen Landesamts vom Montag 14,5 Prozent mehr als bei der Erhebung vor zwei Jahren. Auf die Gesamtbevölkerung bezogen erhielten 4,9 Prozent der Einwohner Leistungen der Pflegekassen (2019: 4,3 Prozent).
Mehr als vier Fünftel der Pflegebedürftigen wurde vorwiegend zu Hause versorgt, wie das Stuttgarter Amt berichtete. Über die Hälfte davon waren Pflegegeldempfänger, die ausschließlich Angehörige versorgen.
17,0 Prozent oder 91759 Personen mit Pflegebedarf wurden vollstationär in Heimen versorgt. Hier ist die Tendenz im Vergleich zu 2019 um 2,4 Prozent rückläufig. In anderen Fällen halfen etwa ambulante Pflegedienste.
Eine Ursache für den hohen Anteil häuslicher Pflege sieht die Behörde in der Corona-Pandemie. Diese habe die vollstationäre Aufnahme von Pflegebedürftigen in der Kurzzeit- oder Dauerpflege erschwert.
Nur jede vierte Pflegekraft arbeitet in Vollzeit
Die Zahl ambulanter Pflegedienste stieg laut den Statistikern 2021 im Vergleich zu 2019 um fast fünf Prozent auf 1262, die der stationären Pflegeheime noch etwas stärker auf 2013. Der mit fast drei Vierteln weit überwiegende Teil der 145.606 Beschäftigten arbeitete in den stationären Einrichtungen. Davon gebe es schlicht mehr, und die Arbeit dort sei personalintensiver, hieß es dazu. Nur etwa jeder Vierte aller Beschäftigten habe in Vollzeit gearbeitet.
Fast jeder Fünfte im Alter ab 65 Jahren ist der Mitteilung zufolge pflegebedürftig (18,4 Prozent). Bei den über 80-Jährigen seien es 40 Prozent, bei den über 90-Jährigen drei Viertel (74,7 Prozent). (dpa)