Der Tag nach dem Absturz

72 Deutsche unter den Opfern

Auch einen Tag nach dem tragischen Absturz einer Germanwings-Maschine in Frankreich mit vielen Toten haben sich die Meldungen überschlagen. Hier nachzulesen in unserem Ticker.

Veröffentlicht:
Das karge Berggelände stellt die Einsatzkräfte vor Probleme.

Das karge Berggelände stellt die Einsatzkräfte vor Probleme.

© Karmann / dpa

DIGNE. Auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf ist ein Airbus A320 der deutschen Lufthansa-Tochter Germanwings abgestürzt. Bei der Suche nach der Unglücksursache tappt man weiterhin im Dunkeln. Die News zum Nachlesen im Ticker:

17:51 Uhr: Für Angehörige der Opfer des Flugzeugabsturzes hat der Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) eine kostenlose Hotline eingerichtet. Ab sofort seien Notfallpsychologen unter der Nummer 0800 777 22 44 von 10 bis 22 Uhr zu erreichen, teilte der Verband am Mittwoch in Berlin mit.

Auch Betroffene oder Mitschüler könnten die Fachleuten kontaktieren. Der Verband erklärte, es sei hilfreich zu wissen, dass Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Hilflosigkeit in der vorübergehenden Form ganz normale Reaktionen auf ungewöhnliche und schreckliche Erlebnisse sind. "Sie lösen bei nahezu jedem Menschen eine tiefgehende Verzweiflung aus und gehen mit emotional stark belastenden und sich aufdrängenden Erinnerungen einher."

Wie den Familien der Opfer des Flugzeugabsturzes stehen geholfen werden kann, das Unbegreifliche zu verarbeiten, berichtet Privat-Dozent Christoph Kröger, Geschäftsführender Leiter der Psychotherapieambulanz an der Technischen Universität Braunschweig im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

17:44 Uhr: Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine hat es keine Explosion gegeben. "Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen", es habe also keine Explosion gegeben, teilte BEA-Direktor Rémi Jouty am Mittwoch in Paris mit.

17:25 Uhr: Die französische Untersuchungsbehörde BEA hat nach dem Germanwings-Absturz auswertbare Daten aus dem ersten Flugschreiber sicherstellen können. Es sei aber noch nicht möglich, die geringste Erklärung für den Absturz zu geben, teilte die BEA am Mittwoch in Paris mit.

17:17 Uhr: Bei dem Flugzeugabsturz in Frankreich sind nach Angaben von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) mehr als 50 Menschen aus Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Das sagte Kraft am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

17:14 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versichert, dass mit Hochdruck nach den Ursachen für den Absturz des Germanwings-Airbus in Frankreich gesucht wird. "Es wird alles hier getan, um zu versuchen, das, was geschehen ist, das Unfassbare, soweit wie möglich aufzuklären", sagte Merkel am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident François Hollande und dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy in Seyne-les-Alpes. Allerdings werde dies noch Zeit brauchen, "weil es eine Katastrophe in einer ganz schwierigen geografischen Region ist".

17:02 Uhr: Der zweite Flugschreiber der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine ist noch nicht gefunden worden. Nur der Behälter sei gefunden worden, nicht die Blackbox selbst, sagte Frankreichs Präsident François Hollande bei einer Pressekonferenz in Seyne-les-Alpes. Die Untersuchung des bereits gefundenen Sprachrekorders dauere an.

16:53 Uhr: Die Opfer des verunglückten Germanwings-Flugs sollen nach einem Bericht ein Denkmal in der Unfallregion bekommen. Der Bürgermeister des Orts Le Vernet habe vorgeschlagen, zwischen Le Vernet und Seyne-les-Alpes ein Monument zu Ehren der Opfer aufzustellen, berichtete der Sender BFMTV am Mittwoch auf seiner Webseite.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hätten ihm für den Vorschlag gedankt, hieß es weiter. Auch die Regionalzeitung "La Provence" griff den Bericht auf.

15:02 Uhr: Die beim Flugzeugabsturz in Südfrankreich verunglückten Schüler aus Haltern sind für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Weil es für die Teilnahme am achttägigen Austauschtrip in die Nähe von Barcelona mehr Bewerber gegeben habe als Plätze, sei das Los auf die nun ums Leben gekommenen Mädchen und Jungen gefallen, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung.

Sie berief sich dabei am Mittwoch auf den Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Mindestens einer der Schüler sei über die Nachrückliste zur Reisegruppe dazugestoßen. Nach Informationen der "Halterner Zeitung" hatten sich 40 Schüler für die Reise beworben - 14 Schülerinnen und zwei Schüler seien ausgewählt worden.

14:40 Uhr: Die spanische Polizei hat Ermittlungen gegen die Autoren gehässiger Internet-Botschaften über die Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine eingeleitet. Benutzer sozialer Netzwerke hatten sich abfällig darüber geäußert, dass an Bord der Unglücksmaschine überwiegend Deutsche und Katalanen ums Leben kamen. "Ein Flugzeug voll mit Katalanen und Deutschen stürzt in Frankreich ab. winwinwin", heißt es in einem Tweet.

Wie aus Kreisen des spanischen Innenministeriums verlautete, gab Innenminister Jorge Fernández Díaz der Polizei die Anweisung zu ermitteln, ob diese Botschaften den Strafbestand des Aufrufs zum Hass erfüllten. Die katalanische Regionalregierung kündigte an, sie werde eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten.

14:31 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach ihrer Ankunft in der Nähe der Germanwings-Absturzstelle den französischen Helfern für deren Einsatz gedankt. "Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft und Hilfe. Wir sind sehr dankbar", sagte Merkel, die gemeinsam mit dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande am Mittwoch in Seyne-les-Alpes eingetroffen war.

Merkel, die von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begleitet wird, sprach mit Einsatzkräften und informierte sich aus erster Hand über die schwierige Bergung von Trümmern und Opfern.

14:22 Uhr: Beim sichergestellten Flugschreiber handelt es sich nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt um den Stimmenrekorder. Er erhoffe sich von dem Recorder baldige Erkenntnisse. "Bisher verbietet es sich, Spekulationen anzustellen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in Berlin.

Man könne momentan nicht gesichert sagen, was in den letzten Minuten in dem Flugzeug passiert sei. An der Auswertung des Stimmenrekorders, der Gespräche im Cockpit aufzeichnet, beteiligten sich auch Flugunfall-Spezialisten aus Deutschland.

14:12 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat nach dem Absturz eines Germanwings-Flugs versprochen, sich weiter für mehr Sicherheit im Flugverkehr einzusetzen. «Flugsicherheit ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss jeden Tag, jede Nacht hart erarbeitet werden», sagte Spohr am Mittwoch in einer Videobotschaft an «Kunden und Partner» der Airline.

13:18 Uhr: An Bord der Unglücksmaschine befanden sich nach neuen Zahlen der Airline mehr Deutsche als bisher angenommen. Wie Germanwings-Chef Thomas Winkelmann mitteilte, seien 72 deutsche Passagiere an Bord gewesen. Germanwings hatte zunächst nach ersten Erkenntnissen von 67 Deutschen gesprochen, zugleich aber betont, dass sich die Zahl noch ändern könne. Die Herkunft anderer Passagiere war zunächst unsicher. Die Opferliste werde fortlaufend aktualisiert.

12:56 Uhr: Die Opfer der Germanwings-Katastrophe werden nach Erwartung des Hamburger Rechtsmediziners Klaus Püschel in etwa ein bis zwei Wochen identifiziert sein. Er rechne mit einem hoch professionellen Ablauf, sagte der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin im Universitätsklinikum Eppendorf am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

"Rechtsmediziner sollten bei dem Bergen der Leichenteile schon zugegen sein", sagte der Professor. Dazu würden normalerweise gemeinsame Teams mit der Polizei gebildet, die bereits an der Absturzstelle Leichenteile zuordnen, registrieren und an eine zentrale Untersuchungsstelle schicken.

12:52 Uhr: Einen Tag nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Südostfrankreich sind weiter alle Hypothesen zur Ursache des Crashs auf dem Tisch. Das sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch. "Man muss die Untersuchung abwarten", betonte Cazeneuve.

12:46 Uhr: Beim Absturz der Germanwings-Maschine sind auch mindestens drei Briten ums Leben gekommen. Das gab der britische Außenminister Philip Hammond am Mittwoch in London bekannt.

Insgesamt starben 150 Menschen in dem Flugzeug, das auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf war. Nach Angaben von Germanwings sind 67 Deutsche unter den Toten. Daneben zählen wohl auch Menschen aus Spanien, Dänemark, Japan, Israel, der Türkei, Belgien, Australien, Kolumbien, Argentinien und Mexiko zu den Opfern.

12:40 Uhr: Das Bundeskriminalamt (BKA) bereitet sich darauf vor, bei der Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich mitzuhelfen. Drei Kriminalbeamte der Identifizierungskommission (IDKO) seien noch am Dienstag nach Paris gereist, um mit den französischen Kollegen den Einsatz vorzubereiten, sagte eine BKA-Sprecherin am Mittwoch in Wiesbaden. Sie würden von den zwei Verbindungsbeamten des BKA in Frankreich unterstützt.

12:37 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will im Anschluss an die wöchentliche Kabinettssitzung noch am Mittwochvormittag zum Absturzort des Germanwing-Flugzeuges in Südfrankreich fliegen. Begleitet wird sie von der nordrhein-westfälischen Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD).

Zahlreiche Opfer des Absturzes kommen aus Nordrhein-Westfalen. Merkel und Kraft wollten am Ort der Katastrophe ein Zeichen der Anteilnahme mit den Toten und ihren Angehörigen setzen. Gegen 14.00 Uhr wollte Merkel den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande treffen.

12:31 Uhr: Mit einer Schweigeminute wollen alle Schulen in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag um 10.53 Uhr den Opfern des Flugzeugabsturzes in Frankreich gedenken. Das kündigte Schulministerin Sylvia Löhrmann am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Rathaus der Stadt Haltern am See an.

Zuvor hatte die Ministerin mit Lehrern und Schülern des Joseph-König-Gymnasiums gesprochen. "Wir können ihn (den Schmerz) nur teilen, und aus dem gemeinsamen Teilen kann ein wenig Trost erwachsen", sagte Löhrmann. 16 Schüler und zwei Lehrer der Schule waren am Dienstag um Leben gekommen.

12:23 Uhr: Auch die Staatsanwaltschaft von Marseille hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Die Flugüberwachung habe kurz vor dem Unglück vergeblich versucht, Kontakt zu dem Airbus herzustellen, sagte Staatsanwalt Brice Robin.

12:09 Uhr: Düsseldorfer Staatsanwälte haben die deutschen Ermittlungen zum Tod der 150 Opfer der Germanwings-Katastrophe übernommen. "Die Verfahren werden von uns zentral geführt. Wir gehen davon aus, dass es sich bei allen Opfern um die selbe Todesursache handelt", sagte ein Behördensprecher am Mittwoch.

Zunächst komme es darauf an, die Arbeit deutscher Ermittlerteams in der Absturzregion mit der französischen Justiz zu koordinieren. In einigen Monaten werde ein förmliches Rechtshilfeersuchen an Frankreich folgen mit der Bitte, die Ermittlungsergebnisse der französischen Behörden nach Deutschland zu übermitteln.

Die Staatsanwaltschaften in Deutschland sind verpflichtet, bei allen nicht natürlichen Todesfällen Todesermittlungsverfahren einzuleiten.

11:54 Uhr: Die Rettungskräfte an der Absturzstelle wollen am Mittwoch keine Opfer bergen. Das sagte Rettungspilot Xavier Roy am Einsatzort in Seyne-les-Alpes. Wichtig sei zunächst, den zweiten Flugschreiber zu finden. Außerdem werde das Absturzgebiet weiter gesichert. Die Rettungsmannschaften versuchten, die Körper der Opfer zu finden. Dazu würden auch zahlreiche Fotos von der Unfallstelle gemacht.

Bei den Arbeiten, an denen auch Spezialteams beteiligt seien, werde auch versucht, Teile der Motoren zu lokalisieren. Bisher sei unklar, wie viele Rettungskräfte am Mittwoch zu dem Gelände gebracht würden oder dahin aufstiegen. Es sei auch noch nicht entschieden, wie viele davon über Nacht auf dem Berg blieben, um das Gelände zu sichern.

Roy berichtete erneut von einem sehr schwierigen Gelände, indem das Flugzeug abgestürzt sei. An der Unfallstelle gebe es aber aktuell keinen Schnee. Die Helikopter könnten gut fliegen, es gebe wenig Wind.

11:30 Uhr: An den Untersuchungen am Absturzort in Südfrankreich sind auch drei Experten aus Braunschweig beteiligt. Die Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sollen im Laufe des Mittwochmorgen an der Unfallstelle eintreffen, sagte Sprecher Germout Freitag.

11:15 Uhr: Die Einwohner im Absturzgebiet haben für Angehörige der Opfer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten bereitgestellt. Insgesamt gebe es etwa 900 Schlafgelegenheiten, sagte eine Mitarbeiterin des Rathauses von Seyne-les-Alpes am Mittwoch. Die Plätze stünden in Hotels, Ferienanlagen oder Privathaushalten bereit. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung der Region sei sehr groß.

11:01 Uhr: Mehrere Airlines und Flughäfen haben am Mittwoch um 10.53 Uhr mit einer Schweigeminute der Opfer des Germanwings-Absturzes gedacht. Neben Lufthansa haben sich auch Germanwings und die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn daran beteiligt.

10:47 Uhr: Vier rheinland-pfälzische Opfer der verunglückten Germanwings-Maschine stammen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Westerburg (Westerwaldkreis). Ob es noch mehr Opfer aus Rheinland-Pfalz gibt, wird geprüft.

10:20 Uhr: Der erste gefundene Flugschreiber der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine ist zur Analyse der Daten in Paris eingetroffen. Die Auswertung werde noch am Vormittag beginnen, sagte der für Transport zuständige französische Staatssekretär Alain Vidalies dem Sender Europe 1.

Die für die Auswertung zuständige französische Untersuchungsbehörde BEA habe die Blackbox erhalten. Die Box sei beschädigt, aber es werde angenommen, dass sie zu verwerten sei, sagte Vidalies. Bei dem gefundenen Flugschreiber soll es sich um den Cockpit Voice Recorder (CVR) handeln, der Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet.

10:03 Uhr:Einen Tag nach dem Absturz des Germanwings-Jets in Frankreich hat die Fluglinie nach eigenen Angaben nur einen einzigen Flug gestrichen. Dies sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Mittwoch in Köln.

Ihren Flugbetrieb stemmt Germanwings mit Hilfe der Konkurrenz. Neben der Germanwings-Mutter Lufthansa stellen auch Air Berlin, Tuifly und andere Fluglinien ihre Maschinen zur Verfügung.

9.43 Uhr: Unter den Opfern des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen ist auch die Opernsängerin Maria Radner. Das bestätigte am Mittwoch die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, wo Radner viele Gastspiele hatte.

Die Altistin sei zusammen mit dem ebenfalls ums Leben gekommenen Bassbariton Oleg Bryjak auf dem Rückflug von einem Gastspiel im Gran Teatre del Liceu in Barcelona gewesen.

Beide Sänger waren in Richard Wagners "Siegfried" aufgetreten. Die 1981 geborene Radner war gebürtige Düsseldorferin.

9.25 Uhr: Der Lufthansa-Konzern hat seine Mitarbeiter aufgerufen, am Mittwoch um 10.53 Uhr mit einer Schweigeminute der Opfer des Absturzes zu gedenken. Zu dieser Uhrzeit war am Vortag der Airbus verunglückt.

9.15 Uhr: Am Flughafen in Düsseldorf haben sich einen Tag nach dem Absturz weiterhin Seelsorger um Angehörige der Opfer gekümmert.

Sie hielten sich in einem abgeschirmten Bereich auf, sagte Flughafensprecher Christian Hinkel am Mittwochmorgen. Die Stimmung am Flughafen sei ruhig. "Man ist um Normalität bemüht, soweit das nach so einem Unglück möglich ist."

9.09 Uhr: Erste Angehörige der Opfer werden am Vormittag in Seyne-les-Alpes erwartet. Für sie werde ein Ort der Stille eingerichtet, sagte Innenministeriumssprecher Pierre-Henry Brandet.

8.49 Uhr: Das Bundesinnenministerium hat Trauerbeflaggung an allen Bundesbehörden angeordnet.

Bis einschließlich Freitag sollen an sämtlichen Ministerien und den nachgeordneten Stellen die Fahnen auf halbmast wehen, hieß es im Bundespresseamt.

Im Bundestag soll am Donnerstag vor Beginn der Tagesordnung der Opfer des Unglücks gedacht werden.

Bergungsarbeiten könnten Wochen dauern

Am Schauplatz der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen laufen seit Mittwochmorgen wieder Bergungsarbeiten.

Sie werden nach den Angaben des französischen Innenministeriums "Tage oder Wochen" dauern.

Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten. "Alles ist pulverisiert. Man kann nichts mehr auseinanderhalten", sagte ein Feuerwehr-Leutnant der Zeitung "Le Monde".

Bei dem Absturz von Flug 4U 9525 waren am Dienstag alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen.

Über die Ursachen ist weiterhin nichts bekannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird für 14 Uhr am Ort des Absturzes erwartet und will dort den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande treffen.

Ohne Schnee, Regen oder stärkeren Wind waren die Witterungsbedingungen nach Berichten französischer Medien für die Rettungskräfte und Hubschrauber besser als zunächst befürchtet.

Zentraler Ausgangspunkt in die schwer zugängliche Absturzregion ist Seyne-les-Alpes. Von dem 1200-Einwohnern-Ort aus sollten die mehr als 300 Polizisten und 380 Feuerwehrleute operieren.

Trauer an Schule in Haltern

In der westfälischen Stadt Haltern am See erinnerte auch am Morgen nach dem Absturz ein Lichtermeer vor dem Gymnasium an 16 Schüler und zwei Lehrerinnen, die bei dem Unglück ums Leben kamen.

"Hier herrscht ein Schockzustand", sagte ein Polizist am Morgen. Die Schüler aus der Stadt am Rand des Ruhrgebiets wollten mit der abgestürzten Maschine nach einem Spanien-Aufenthalt wieder in die Heimat zurückkehren.

Neben den wohl 67 deutschen Opfern waren auch Passagiere aus Spanien, Großbritannien, Dänemark, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Japan an Bord.

US-Präsident Barack Obama und Papst Franziskus drückten den Angehörigen ihr Beileid aus. Beileidsbekundungen kamen auch aus zahlreichen anderen Ländern.

Kontaktaufnahme mit Piloten erfolglos

Nach Angaben der französischen Behörden hatte die Flugüberwachung kurz vor dem Crash noch vergeblich versucht, Kontakt zu den Piloten aufzunehmen.

Erste Informationen zum Ablauf des Unglücks erwarten die Ermittler von der Auswertung eines Flugschreibers, der bereits geborgen wurde.

Unklar blieb zunächst, ob der Flight Data Recorder (FDR) oder der Cockpit Voice Recorder (CVR) geborgen wurde.

Das erste Gerät zeichnet technische Daten zum Flug auf, das zweite registriert Geräusche in der Pilotenkabine.

"Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass dieser schnelle Höhenverlust des Flugzeugs für den Augenblick unerklärt bleibt", sagte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, dem Fernsehsender BFM TV.

Seine Behörde nahm wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung Ermittlungen auf. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag

Infertilität: Was bringt gesunder Lifestyle?

Personalengpässe

Gesundheitswesen am stärksten von Fachkräftemangel betroffen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Steuern

Pflicht zur E-Rechnung – was auf Ärzte jetzt zukommt

CRISPR-Cas9-Studie

ATTR-Amyloidose: Einmal spritzen – und gesund?

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat