Ältere schätzen Lebensmittel mehr als Jüngere

BERLIN (dpa). Die Wertschätzung für Lebensmittel ist laut einer Umfrage bei jungen Leuten in Deutschland nicht so hoch wie bei Älteren.

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Dass sie möglichst wenig Nahrung wegwerfen, ist 50 Prozent der 14- bis 29- Jährigen sehr wichtig und 38 Prozent wichtig, wie eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums ergab.

Weniger wichtig finden es 10 Prozent. In der Gruppe der Menschen über 60 ist dies dagegen 81 Prozent sehr wichtig und 17 Prozent wichtig.

Ein Prozent der Senioren hält es für weniger wichtig, Lebensmittelabfälle möglichst zu vermeiden. Befragt wurden 1002 Menschen über 14 Jahre.

An diesem Dienstag will Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) in Berlin mit Wirtschaft, Kirchen, Verbraucherschützern und Hilfsorganisationen über ein Eindämmen der Verschwendung beraten.

In Deutschland landen einer Studie zufolge jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, davon 6,7 Millionen Tonnen aus privaten Haushalten. Ein Großteil wäre noch genießbar.

Als Gegenmaßnahme wünschen sich 59 Prozent der Befragten einen Beitrag von Herstellern und Handel, etwa mit kleineren Packungen. 17 Prozent meinen der Umfrage zufolge, es könne helfen, wenn Lebensmittel teurer würden.

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 27.03.201216:24 Uhr

Unser täglich Brot

In den zurückliegenden 60 Friedensjahren in Deutschland haben die Menschen bei uns den Hunger nicht mehr kennengelernt. Es überrascht deshalb nicht, daß die Wertschätzung gegenüber dem Eßbaren bei den Älteren größer ist. Insofern werfen die auch nicht ihr durchschnittliches Körpergewicht in Form von verzehrbaren Lebensmitteln im Laufe des Jahres auf den Müll. Umso mehr dürfte dies bei den Jüngeren der Fall sein.
Das ist in Anbetracht des weitverbreiteten Nahrungsmangels in der Welt erschreckend.
Der Ruf nach "Kleinpackungen" würde letztlich aber bei uns nur noch den schon aberwitzigen Berg von Verpackungs-Müll vergrößern.
Könnte es im Zeitalter des Schnellkochtopfs, der Tiefkühltruhe und der Mikrowelle in unserer Zivilisation nicht wieder gute Sitte werden, zu Hause vorzukochen, einzufrieren und wieder aufzuwärmen nach Maßgabe des voraussehbaren Bedarfs?
Und dann auch noch "en famille" oder im Kreise von Freunden und Bekannten die wichtigsten "Mahl-Zeiten" gemeinsam als gesellschaftliche (sozialisierende) Veranstaltung zu zelebrieren.
Stattdessen wird nach nordamerikanischem Negativ-Muster nunmehr auch in unserem "Kulturland" massenhaft im Gehen und Stehen gemampft, gekleckert und fortgeworfen, was von dem ungesunden "fast-food"-Fraß aus dem Papier noch übrigbleibt!
Ist das nicnt auch eine Form der billigen Selbstbefriedigung und geschieht nicht selten gar aus Frustration über anderes?
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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