Ärzte setzen Zeichen mit der Aktion Lächeln
Entstellten Kindern ein Lächeln schenken - das ist das Ziel einer Aktion, die die Hilfsorganisation "Ärzte der Welt" vor gut 20 Jahren ins Leben gerufen hat.
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Typischer Befund bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. © PD Dr. med. Klaus Exner
© PD Dr. med. Klaus Exner
FRANKFURT/MAIN (Smi). Der Münchener Arzt Dr. Steffen Müller ist vor kurzem von einem Hilfseinsatz für "Ärzte der Welt" aus Kambodscha zurückgekehrt - mit Eindrücken, die auch seine Arbeit daheim beflügeln.
"Nach dem Radioaufruf reisen die Menschen von sehr weit her an", erzählt Müller, "teilweise über 100 Kilometer. Ein sechsjähriges Mädchen kam sogar alleine aus einem über 80 Kilometer entfernten Dorf an, die Eltern konnten es nicht begleiten."
Zwei Wochen lang behandelten Müller und seine Kollegen unentgeltlich junge Patienten, die unter Entstellungen, Fehlbildungen und Verletzungen litten. Häufig sind Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Meningoencephalozelen. Für die betroffenen Kinder bedeutet dies neben den physischen Leiden sehr oft auch soziale Isolation.
Spezialisten von "Ärzte der Welt" reisen seit 1989 nach Kambodscha, um entstellten Kindern die Chance auf ein Lächeln und damit auf ein normales Leben zu schenken.
Dabei vermitteln sie auch medizinisches Wissen an einheimische Fachkräfte, um mehr Kompetenz vor Ort aufzubauen. "Die Einsätze geben einem die Möglichkeit, ohne die zuhause herrschenden bürokratischen und ökonomischen Zwänge zu behandeln", sagt Müller. "Es macht den Kopf wieder frei für den eigentlichen Sinn der Medizin und lehrt einen wieder zu begreifen, warum man sich für diesen Beruf entschieden hat."