Impfdebatte

Bayern-Star Joshua Kimmich will sich nun doch impfen lassen

Joshua Kimmich stand lange im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte um das Impfen. Nach einer Infektion mit dem Coronavirus verkündete der Nationalspieler nun seinen Sinneswandel.

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Noch ist Joshua Kimmich nicht wieder voll dienstfähig beim FC Bayern. Nach einer COVID-19-Erkrankung muss sich der Bayern-Star noch schonen.

Noch ist Joshua Kimmich nicht wieder voll dienstfähig beim FC Bayern. Nach einer COVID-19-Erkrankung muss sich der Bayern-Star noch schonen.

© SvenSimon | Frank Hoermann / picture alliance

München. Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich dem ZDF zufolge nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem Sender laut einem Bericht vom Sonntag: „Generell war es für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen.“ Der 26-Jährige stand wegen seiner Impfzweifel in den vergangenen Wochen im Zentrum einer heftigen gesellschaftlichen Debatte um den Corona-Piks.

Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, hatte Kimmich Ende Oktober gesagt. Neben Kimmich waren bis vor einigen Wochen noch vier weitere Profis des FC Bayern ungeimpft. Insgesamt haben sich in den beiden Fußball-Profiligen nach Angaben der Deutschen Fußball Liga mehr als 90 Prozent der Spieler impfen lassen.

Infiltrationen in der Lunge nach COVID-Infektion

Kimmich hatte am Donnerstag in einer Vereinsmitteilung bekanntgegeben, dass er „aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge“ in diesem Jahr nicht mehr für den Tabellenführer in der Bundesliga auflaufen könne. Seinen bislang letzten Einsatz absolvierte der 26-Jährige beim 2:1 gegen den SC Freiburg am 6. November. Danach musste Kimmich erst als ungeimpfte Kontaktperson von Teamkollege Niklas Süle in Quarantäne. Im Anschluss infizierte er sich selbst mit dem Coronavirus. So verpasste der 64-malige Nationalspieler auch die abschließenden WM-Qualifikationsspiele im November.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hatte erklärt, er mache sich gar keine Sorgen, weil die Infiltration nicht so dramatisch sei. Kimmich darf Herz und Körper nur leicht belasten. Am Samstag erklärte Nagelsmann, er gehe davon aus, dass Kimmich nach seiner Corona-Infektion in sieben bis zehn Tagen mit dem Aufbautraining beginnen könne. Kimmich darf den Angaben zufolge seinerseits davon ausgehen, dass es für ihn keine Langzeitfolgen gibt.

Nächster Einsatz am 7. Januar?

Den Rückkehrplan bekräftigte auch Mannschaftsarzt Roland Schmidt. Kimmich werde nach derzeitigem Stand wieder voll belastbar sein, sagte der Mediziner dem „Kicker“. Mit „Beginn der Rückrunde“, die der FC Bayern am 7. Januar gegen Borussia Mönchengladbach startet, könne Kimmich wieder ins Teamtraining einsteigen.

Nagelsmann verkündet vor dem Kimmich-Vorstoß, dass der 18-jährige Musiala im Kampf gegen die Pandemie ebenfalls den Empfehlungen der Mediziner gefolgt ist. „Ich freue mich darüber, dass er jetzt geimpft ist und dass wir dann hoffentlich in der Rückrunde keine Probleme haben werden“, sagte Nagelsmann. Kürzlich war bereits die Nachricht einer Impfung von Serge Gnabry an den Bayern-Coach herangetragen worden, diese ist aber noch nicht bestätigt.

Kimmichs Umdenken wurde auf politischer Ebene begrüßt. „Es ist eine gute Entscheidung“, schrieb die neue Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bei Twitter. „Als Fußballprofi und Nationalspieler ist er für viele Menschen Vorbild. Mehr Impfungen sind der Weg aus der Pandemie“, fügte Stark-Watzinger hinzu.

Zwar soll Kimmich jetzt seine Bereitschaft erklärt haben, sich impfen zu lassen. Allerdings dürfte er nach seiner Erkrankung erst in einigen Monaten überhaupt für eine Impfung infrage kommen. (dpa/ger)

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