Internationale Hilfe
Beatmungsgeräte für Frühchen ohne Strombedarf in Ukraine angekommen
Stromausfall und Stress – das sind Bedingungen, unter denen Frauen in der Ukraine gebären, häufiger als vor dem Krieg zu früh. Jetzt sind in 25 Kliniken Sauerstoffgeräte für Frühchen ohne Strombedarf angekommen.
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Ein Frühchen wird von einem Atemwegsdruckgerät (bCPAP), das ohne Strom auskommt, beatmet. Solche Geräte wurden in die Ukraine geliefert.
© Vayu Global Health Innovations/Unitaid
Genf. Zu früh geborene Säuglinge können in der Ukraine jetzt mit neuen Sauerstoffgeräten unterstützt werden, die ohne Strom funktionieren. Die Entwicklung der Geräte hat Unitaid finanziert, eine bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf angesiedelte internationale Einrichtung, die sich für die Versorgung ärmerer Staaten mit Medikamenten und anderen Gesundheitsprodukten einsetzt.

So sieht das Atemwegsdruckgerät (bCPAP) aus, das ohne Strom auskommt.
© Vayu Global Health Innovations/Unitaid
Die Geräte werden zurzeit in Kenia hergestellt. Die Lufthansa habe sie gratis zur Verteilung in der Ukraine nach Europa geflogen, sagte ein Unitaid-Sprecher am Dienstag in Genf. Die tragbaren Geräte seien auch in anderen Ländern, wo die Stromversorgung unsicher ist, einsetzbar. Unitaid rief Länder zur Finanzierung größerer Fabriken zur Herstellung auf.
Das Atemwegsdruckgerät, das mit finanzieller Unterstützung von Unitaid entwickelt worden ist und ohne Strom auskommt, beatmet ein Frühchen.
© Vayu Global Health Innovations/Unitaid
Was nützen Sauerstoffmischsysteme?
In der Ukraine wurden 25 Kliniken mit 220 Atemwegsdruckgeräten (bCPAP) und 125 Sauerstoffmischsystemen versorgt. Die Mischsysteme verhindern Schäden an Augen, Lungen und im Gehirn, die bei der Versorgung von Säuglingen mit reinem Sauerstoff auftreten können.

Ein Baby, das zu früh geboren wurde, hängt an einem Atemwegsdruckgerät.
© Vayu Global Health Innovations/Unitaid
Weil das Kriegsgeschehen werdende Mütter unter Stress setzt, werden nach Angaben des Unitaid-Sprechers in der Ukraine mehr Kinder als vor dem Krieg zu früh geboren. Damit steige der Bedarf an Geräten zur Sauerstoffversorgung. Nach Angaben der WHO wurden seit Beginn des Krieges im Februar mehr als 400 Gesundheitseinrichtungen angegriffen. Oft falle der Strom aus. (dpa)