Bei "Knochen-Docs" spielt das wahre Leben
Die achtteilige Doku-Serie "Die Knochen-Docs" erzählt Geschichten von Patienten an der Orthopädischen Universitätsklinik in Heidelberg. Die Serie im SWR-Fernsehen zeigt zugleich die Errungenschaften der Hightech- Medizin.
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Chirurgen - "Knochen-Docs" - am Heidelberger Orthopädiezentrum bei einer Operation: Szene aus der achtteiligen Doku-Serie.
© Foto: SWR/Woetzel
Einblicke in den Klinikalltag der "Knochen-Docs" an der Heidelberger Orthopädischen Universitätsklinik gewährt eine achtteilige Dokumentation, die ab Donnerstag erstmals im dritten Programm des SWR-Fernsehens ausgestrahlt wird. Ein Dreivierteljahr lang hat der Mannheimer TV-Journalist Harold Woetzel mit seinem Kameramann Patienten und deren Angehörige sowie Ärzte und Klinikmitarbeiter im bundesweit größten orthopädischen Universitätszentrum begleitet.
Auch im OP durfte selbst bei schwierigen Eingriffen gedreht werden. So ist zum einen eine authentische Klinikdokumentation entstanden mit Facetten der ärztlichen Kunst, den heutigen operativen und technischen Möglichkeiten in der Orthopädie, aber auch den Grenzen der modernen Hochleistungsmedizin.
So können sich die Zuschauer ein Bild vom vielfältigen Spektrum einer Universitätsklinik machen, in der 80 Ärzte und 650 Klinikmitarbeiter tätig sind und 7000 Operationen pro Jahr vorgenommen werden.
Anschaulich wird beispielsweise gemacht, mit welchen modernen Methoden Querschnittgelähmte behandelt werden können. Die Heidelberger Orthopädie ist ein Schwerpunkt auf diesem Gebiet. Zu sehen ist, welche Möglichkeiten hochmoderne Prothesen für Patienten eröffnen, die eine Gliedmaße verloren haben oder wie eine schwierige Skolioseoperation durchgeführt wird. Auch Routineeingriffe wie die Versorgung eines Patienten mit einer Hüftendoprothese oder eine Bandscheiben-OP gehören zum Spektrum einer solchen Klinik.
Doch die Dokumentation erzählt vor allem Lebensgeschichten. Das sind bewegende Szenen vom Leid und Lebensmut der Patienten mit den unterschiedlichsten Schicksalen, von ihren Ängsten und Hoffnungen. Auch über die Klinik hinaus wird der Werdegang der sechs Protagonisten verfolgt.

Nach der OP wieder zu Hause: Andreas von Klot.
© Foto: SWR
In der ersten Folge ist die Kamera dabei, als der 64-jährige Andreas von Klot erfährt, dass "die Beule" an seinem Oberschenkel ein bösartiger Tumor ist und eine Amputation schnellstmöglich erfolgen muss. Er trifft auf die 26-jährige Gritt, eine lebensfrohe junge "Einbeinige", wie sie sich selbst nennt, die vor über 20 Jahren dasselbe Schicksal erlitt, jetzt eine elektronisch gesteuerte Hightech-Prothese angepasst bekommt und ihrem Mitpatienten Mut macht.
Die Gefahr des Voyeurismus bei einer solch hautnahen Beobachtung durch die Kamera sieht der TV-Autor sehr wohl, wie er bei einer Vorab-Vorführung der Serie erklärt hat. So habe man aus dem umfangreichen Filmmaterial, das insgesamt 100 Stunden umfasst, auch sorgfältig ausgewählt, was man zeigen könne und was nicht.
Nach dem Urteil von Ärzten ist es dem Filmteam gelungen, einen authentischen Einblick in den Klinikbetrieb eines universitären Hochleistungszentrums zu gewähren. Doch im Vordergrund stehen Einzelschicksale, die sensibel dargestellt werden.
Die acht Folgen der Doku-Serie "Die Knochen-Docs - Geschichten aus der Heidelberger Orthopädie" werden ab 7. Januar jeweils donnerstags von 22.30 Uhr bis 23 Uhr im Dritten Programm des SWR-Fernsehens ausgestrahlt.