SARS-CoV-2-Schutz

Corona-Vakzinen in Chemnitzer Impfzentrum vertauscht

Bei 17 Patienten wurde in einem Chemnitzer Impfzentrum die COVID-Vakzine von AstraZeneca verimpft, obwohl sie die Vakzine von Moderna erhalten sollten. Die KV Sachsen sucht noch die Betroffenen.

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Großes Fragezeichen: Bei welchem Patienten wurden die Corona-Vakzinen vertauscht?

Bei welchem Patienten wurden die Corona-Vakzinen vertauscht?

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Chemnitz. Im Corona-Impfzentrum Chemnitz haben 17 Menschen bei ihrer Erstimpfung statt wie vorgesehen das Vakzin von Moderna den Impfstoff Va­x­ze­vria® erhalten. Diese Verwechslung sei bereits am Dienstag vor Pfingsten „trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollmechanismen“ passiert, teilte die KV Sachsen am Pfingstsamstag in Dresden mit.

„Alle Beteiligten“ bedauerten dies „zutiefst“. Es seien „entsprechende personelle Konsequenzen“ gezogen worden. Darüber hinaus würden die Abläufe und Sicherheitsmaßnahmen „erneut“ geprüft und die Mitarbeiter in den Impfzentren „entsprechend instruiert“.

Allerdings ist den Angaben zufolge unklar, wer genau die 17 Impflinge sind. Denn es kämen 69 Menschen infrage, die in einem Zeitraum von anderthalb Stunden an der entsprechenden Impfstrecke geimpft worden seien. „Wir haben vorsorglich alle 69 Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Zeitraum geimpft wurden, schriftlich informiert“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann.

Impfarzt informiert unter Sonderrufnummer

In diesen Schreiben seien Handlungsempfehlungen für die Betroffenen enthalten. Außerdem sei eine Sonderrufnummer eingerichtet worden. „Unter dieser Nummer beantwortet ein erfahrener Impfarzt die Fragen der Geimpften“, ergänzte Heckemann.

Die 69 geimpften Menschen wissen also jeweils nicht, welchen der beiden COVID-Impfstoffe sie erhalten haben. Sie sollen nun alle nach einem Zeitraum von vier Wochen als Zweitimpfung den Wirkstoff von Moderna gespritzt bekommen.

Allerdings sieht die Empfehlung der sächsischen Impfkommission vor, dass ein Abstand von zwölf Wochen eingehalten werden soll, wenn zunächst der Impfstoff Va­x­ze­vria® gespritzt wurde und zur Zweitimpfung entweder Va­x­ze­vria® Co­mir­na­ty® oder die Vakzine von Moderna vorgesehen ist. Nach einer Zweitimpfung werde keine weitere Impfung benötigt, fügte die KV Sachsen an.

Impf-Reihenfolge aufgehoben

In Sachsen können sich von diesem Montag an zudem Impfwillige um einen Termin einer Arztpraxis bemühen – unabhängig von Alter, Beruf oder Vorerkrankungen. Eine Beschränkung auf spezielle Impfstoffe fällt weg.

Möglich wird das durch die vom Gesundheitsministerium verfügte Aufhebung der Impfpriorisierung in den Arztpraxen. „Die Aufhebung ist an sich sinnvoll, wenn denn auch die benötigten Impfstoffmengen kommen“, sagte dazu der Vorsitzende des Sächsischen Hausärzteverbandes, Steffen Heidenreich.

Heidenreich fürchtet zugleich, dass viele Patienten angesichts des knappen Impfstoffes ihren Ärger bei den Hausärzten abladen, „etwa, wenn es nicht schnell genug einen Termin für eine Erstimpfung gibt“. Gleichzeitig verwies er auf die hohe Arbeitsbelastung der Praxen. „Das Impfen bedeutet für uns einen riesigen logistischen Aufwand.“ Das sei nicht so einfach wie bei einer Grippeimpfung. Zunehmend wollten Patienten derzeit Termine für eine Zweitimpfung vorziehen, um in den Urlaub fahren zu können. (sve mit dpa-Material)

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