Glosse
Die Duftmarke: Der Muskterplan
Ökonomisierung des Gesundheitssystems? Aber ja doch! Wie man Praxis und Kliniken auf Vordermann bringt, kann uns Elon Musk zeigen. Ein Gedankenexperiment.
Veröffentlicht:In den USA soll Elon Musk die Regierungsausgaben unter seinem DOGE-Ministerium radikal reduzieren: Zwei Billionen hat er sich zum Ziel gesetzt. Stellen wir uns vor, wie er das deutsche Gesundheitssystem auf Effizienz trimmen würde.
Schon an seinem ersten Arbeitstag ist der gebürtige Südafrikaner geschockt: „Wieso reden Ärzte erst einmal mit Patienten?“ Das ist überhaupt nicht effizient; das Prozedere wird umgestellt: Ab sofort melden sich Patienten per X-App in der Praxis an – das ehemalige Twitter ist tatsächlich mittlerweile zur eierlegenden Wollmilchsau-Superapp geworden – und Algorithmen priorisieren nach „gesellschaftlichem Nutzen“. Klar, gebrochener Arm eines Ingenieurs geht vor Rückenschmerzen des Lehrers. Produktivität, Sie verstehen. Ach, viele Leistungen brauchen die Menschen eh nicht: Impfungen – es ist doch gesund, wenn Patienten ihr Immunsystem durch Infektion stärken! Vorsorgeuntersuchung? Quatsch, bei vielen tritt das Problem später ja gar nicht auf. Und diese Homöopathie – ist das nicht Voodoo? (Ok, hier spricht er manchen aus der Seele). Beim Thema Ernährung muss er sich vorher mit Robert Kennedy besprechen, insbesondere wenn es um Schulessen geht...