Glosse

Die Duftmarke: Igel und Maulwurf

Eine Sichtungsaktion zur Bestandszählung von Igeln und Maulwürfen soll von einer Verbraucherzentrale und dem MDS unterwandert worden sein, wird gemunkelt – mit IGeL-kritischen Maulwurf-Patienten.

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Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung hat im September wieder die Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ organisiert. Bürger sollen Sichtungen dieser Insektenfresser melden. Die Daten sollen helfen, ein genaueres Bild über deren Verbreitung und Gefährdungsstatus zu erhalten.

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen sickerte der Redaktion der Ärzte Zeitung nun durch, dass die bundesweit für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) federführende Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen diese Aktion unterwandert haben soll. Es seien Test-Patienten angeworben worden, die als Maulwürfe vor allem in die Facharztpraxen gehen und sich nach IGeL-Offerten erkundigen sollten – offiziell fragten sie wohl am Tresen zunächst nach, ob die Praxis Auffangräume für gestrandete Igel und Maulwürfe habe, sie diese Tiere zählen könnten.

Als Kontermaßnahme, so hieß es weiter, hätten sich verschiedene Berufsverbände klandestin zusammengetan und die inoffizielle Plattform Maulwurf-in-der-Praxis gegründet – datenschutzkonform mit Servern in Russland. Dort sollten MFA und Ärzte Daten von Patientinnen und Patienten hinterlegen, die sich kritisch und verdächtig nach IGeL erkundigt hätten – und zum Beispiel Verzichtserklärungen ablehnten. So absurd das auch klingen mag – ein japanischer Autobauer meinte schon vor Jahren, nichts sei unmöglich!

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