Glosse

Die Duftmarke: Lassen Sie es raus!

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Wahl-O-Mat kennt ja mittlerweile jede und jeder gut, der sich vor dem nächsten Urnengang eine Entscheidungshilfe wünscht, bevor sie oder er sein Kreuzchen für diese oder jene Partei macht. Neuerdings gibt es auch einen Frust-O-Mat.

Freigeschaltet hat das virtuelle Mecker-Thermometer die Caritas im Osten der Republik – und zwar im Vorfeld des Bürgerfestes zur Deutschen Einheit, das kürzlich, am 3. Oktober, in Mecklenburgs-Landeshauptstadt Schwerin gefeiert wurde – Frustrierte meinen: begangen.

Der Zusammenhalt der Gesellschaft sei fragiler geworden, daher wolle man hinhören, wo den Menschen der Schuh drücke, hat die Caritas erklärt. Bislang haben sich am Frust-Automaten mehr als 50.000 Menschen online beteiligt. Das Ganze soll auch die Demokratie festigen helfen.

Ärztinnen und Ärzte hätten derzeit wohl auch einiges zu berichten, fragte man sie nach dem, was ihnen an den Füßen und nicht nur da drückt und wehtut. Das Thermometer zur Frage „Wie fühlst du dich mit der aktuellen Politik?“, das die Caritas bietet, würde im ärztlich-spezifischen Fall schnell in den tiefroten Bereich steigen.

Bekanntlich gelten 38,5 Grad Celsius als Fieber. Klettert die Temperatur höher, wird es irgendwann gefährlich – ab 41 Grad ist es lebensgefährlich. Helfen tun kalte Wadenwickel, viel Trinken und natürlich Ruhe.

Letzteres allerdings wäre mit Blick auf den ärztlich-spezifischen Gemütszustand völlig kontraindiziert. Deshalb: Lassen Sie es lieber raus, Herr und Frau Doktor!

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