Auszeichnung
Dr. Ulrich Clever mit Albert-Schweitzer-Medaille gewürdigt
Der frühere baden-württembergische Kammerpräsident Dr. Ulrich Clever ist für seine „außergewöhnlichen berufs- und gesellschaftspolitischen Verdienste“ ausgezeichnet worden.
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Ausgezeichnet: Kammer-Vizepräsidentin Agnes Trasselli, Ehrenpräsident Dr. Ulrich Clever und Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller (v.l.).
© laek-BW
Stuttgart. Der ehemalige Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Ulrich Clever, ist mit der Albert-Schweitzer-Medaille ausgezeichnet worden. Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer verlieh ihrem Ehrenpräsidenten bei ihrer Sitzung am vergangenen Samstag in Stuttgart die Auszeichnung für seine „außergewöhnlichen berufs- und gesellschaftspolitischen Verdienste“. Clever ist von 2011 bis 2019 Kammerpräsident gewesen.
Clever zeichne sich durch „fachliches Wissen, persönliche Integrität und ethische Überzeugungen“ aus, sagte Kammer-Präsident Dr. Wolfgang Miller anlässlich der Verleihung der Medaille. Als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist Clever von 1991 bis 2017 in niedergelassener Praxis in Freiburg tätig gewesen.
Kammer war 2016 Pionier in Sachen Telemedizin
Unter der Ägide Clevers war die Kammer bundesweit Pionier in Sachen Telemedizin und machte 2016 den Weg für die ausschließliche ärztliche Fernbehandlung frei. Über Baden-Württemberg hinaus wirkte er als Menschenrechtsbeauftragter – sowohl bei der Landes- als auch bei der Bundesärztekammer. Ein großes Anliegen sei Clever die Aufarbeitung der Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus gewesen.
Auf seine Anregung hin wurde 2018 in der ehemaligen Tötungsanstalt Grafeneck eine Plakette angebracht, in der sich die Ärzte zu ihrer Mitschuld an den „Euthanasie“-Verbrechen bekennen. Ab 1940 wurden in Grafeneck mehr als 10.600 Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen ermordet.
Seit 1965 würdigt die Landesärztekammer mit der Albert-Schweitzer-Medaille Kolleginnen und Kollegen, die sich um den ärztlichen Berufsstand, die medizinische Wissenschaft und die Gesundheit der Bevölkerung verdient gemacht haben. (fst)