Körperbewusstsein

Ein Film rüttelt auf

Im Film "Embrace" macht eine Australierin sich auf die Suche nach der Frage, warum so viele Frauen ihren Körper nicht mögen.

Von Anne Zegelman Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Nach drei Schwangerschaften war die australische Fotografin Taryn Brumfitt nicht einfach nur unglücklich mit ihrem Körper. Sie hasste ihn. "Ich habe eine vierjährige Tochter und war noch nie mit ihr schwimmen, weil ich keinen Badeanzug anziehen will. Ich hatte mit meinem Partner seit drei Jahren keinen Sex, weil ich mich widerwärtig finde", sagt sie. Taryn Brumfitt beschloss, etwas zu ändern – sie begann mit Krafttraining, wurde Bodybuilderin und trat sogar bei Wettkämpfen an. Doch auch mit ihren neuen Traummaßen war sie nicht glücklich.

Also entschied sie sich, dem Körperwahn ein Ende zu setzen – auch für ihre Tochter. "Ich möchte, dass sie ihren Körper so liebt, wie er ist", sagt sie rückblickend. Doch die Frage, warum so viele Frauen ihren Körper hassen, ließ die Australierin nicht mehr los. Sie machte sich auf, reiste um die Welt, sprach mit Frauen und verarbeitete die Antworten in dem Dokumentarfilm "Embrace – Du bist schön", der nun auch in Deutschland auf großes Echo stößt.

Dazu beigetragen hat auch ein cleveres Marketing: Der Film, den Taryn Brumfitt in Zusammenarbeit mit der deutschen Schauspielerin und Filmemacherin Nora Tschirner produzierte, lief nur einen Tag lang, nur am 11. Mai, in deutschen Kinos. Die DVD erscheint jedoch bereits am 18. Mai.

Das fast ausschließlich weibliche Publikum reagiert aufgewühlt, emotional und kritisch auf den 83-minütigen Film. "Darüber muss ich jetzt erst einmal nachdenken", sagt eine Frau zu ihrer Freundin, als nach der Vorstellung das Licht angeht.

Weitere Informationen zum Film gibt es

auf www.embrace-derfilm.de und

auf der Facebook-Seite www.facebook.com/Embrace.DerFilm.

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Kommentare
Thomas Georg Schätzler 14.05.201711:29 Uhr

"Embrace - Du bist schön" rüttelt auf!

In der Diskussionsrunde bei Markus Lanz war der Dokumentarfilm "Embrace – Du bist schön" ein großes Thema.

Die deutsche Schauspielerin und Filmemacherin Nora Tschirner stellte mit Witz, Verve, Empathie und Überzeugungskraft als Co-Produzentin mit Worten und Bildern packend dar, wie wichtig es insbesondere für Frauen, aber auch für Männer und unsere nachwachsenden Generationen ist, sich selbst und das eigene Körper- und Seelenbild zu akzeptieren: Um nicht permanent von Makel, Mangel, Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit des eigenen Ichs auszugehen, welches eigentlich permanenter Verbesserung, Anpassung und Vervollkommnung bedarf?

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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