Eine Schatzkammer der Homöopathie
In der Kreisstadt Köthen in Sachsen-Anhalt hat vor kurzem die Europäische Bibliothek für Homöopathie ihre Pforten geöffnet.
Veröffentlicht:KÖTHEN (zie). Rund 2500 historische Bände der Homöopathie sind eigens dazu von der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg per Schiff nach Magdeburg und von dort aus nach Köthen gebracht worden.
Die Bände aus den Jahren 1796 bis 1950 haben im einstigen Spital direkt neben dem einstigen Wohnhaus des Homöopathie-Begründers Samuel Hahnemann ihren Platz gefunden. Der Bestand soll insgesamt auf etwa 6000 Bände anwachsen. Zu den ältesten Büchern gehört neben Hahnemanns Arzneimittellehre "Fragmenta de Veribus” "Die praktische Heilkunde und Wasser Heillehre” von Wilhelm Schnackenburg. Hier soll künftig auch das Archiv des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) untergebracht werden.
Dank der Internationalen Bauausstellung (IBA) im kommenden Jahr, an der sich Köthen mit dem Thema "Homöopathie als Entwicklungskraft” beteiligt, konnte das 1829 im Stil des Klassizismus erbaute Spital zur Europäischen Bibliothek umgebaut werden. 2,6 Millionen Euro sind in den vergangenen drei Jahren aus EU-Mitteln sowie Geldern aus dem Programm Stadtumbau Ost in die Sanierung investiert worden.
Ab Wintersemester 2010/2011 sollen in der Bibliothek auch Präsenzveranstaltungen des deutschlandweit ersten Masterstudiengangs "Homöopathie” stattfinden, der an der Magdeburger Uni angesiedelt sein wird. Das zweijährige berufsbegleitende Studium richtet sich vor allem an Ärzte, Pharmakologen, Apotheker und Tierärzte, die sich auf dem Gebiet der Homöopathie weiterbilden wollen.
"Wir haben in Köthen einen Hafen, eine neue Heimat der Homöopathie”, so die Hamburger Ärztin und Homöopathin, Dr. Jutta Hübner, die zugleich Leiterin der nunmehr zwei Bereiche (Hamburg und Köthen) der Europäischen Bibliothek mit einem Bestand von etwa 12000 Bänden ist. Die 1829 vom Köthener Ärzteverein gegründete Bibliothek kehre damit zu seinen Wurzeln zurück. "Die hiesige Bibliothek”, so Hübner, "wird eine Schatzkammer der Homöopathie des 18. bis 21. Jahrhundert werden und darüber hinaus ein offenes Haus für alle sein. Das Haus soll leben und mit Leben erfüllt werden.” Aufbewahrt werden hier auch Monografien, Zeitungen, Porträts, Skizzen und Autografen.