Drei Verletzte

Explosion in Münchner Arztpraxis

War ein undichtes Ventil einer Sauerstoffflasche Ursache für die Explosion in einer Münchener Praxis? Der Fall erinnert Ärzte an die Gefahren von Gasen.

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MÜNCHEN. In einer chirurgischen Praxis in der Münchner Innenstadt ist es am Montagmorgen zu einer Explosion gekommen, bei der ein Patient schwer verletzt wurde. Die Polizei geht von einem Unfall aus, die genaue Ursache wird jetzt ermittelt.

Nach ersten Angaben der Polizei hatte eine Sauerstoffflasche, die in der Nähe des Eingangsbereichs der Praxis in einem kleinen Lager stand, Gas verloren, das sich dann entzündete. Möglicherweise war der Regler der Sauerstoffflasche undicht, so dass eine Verunreinigung zur Explosion führte.

Den Angaben zufolge wurden drei Menschen verletzt. Bei dem Schwerstverletzten soll es sich um einen Patienten handelt, der sich zur Op-Vorbereitung in der Praxis befand. Er wurde mit Brandverletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Bei den beiden anderen Verletzten handelt es sich um Angestellte der Praxis. Sie erlitten Rauchgasvergiftungen.

Gegen 7.43 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, die den Brand schnell löschen konnte. Die Praxis befindet sich im dritten Stock über einem Möbelhaus (Nähe Marienplatz). Der gesamte Eingangsbereich der Praxis ist ausgebrannt. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.

Im Zusammenhang mit Sauerstoff weisen Hersteller aus Sicherheitsgründen immer wieder darauf hin, dass sich Fette in einer reinen Sauerstoffatmosphäre spontan selbst entzünden. Es muss deshalb strikt darauf geachtet werden, dass das Gewinde des Sauerstoffreglers absolut fettfrei ist, also auch nicht mit eingecremten Händen bedient werden darf.

Als Notfallmedikament Nummer eins unterliege medizinischer Sauerstoff den Anforderungen des Arzneimittelgesetzes und der behördlichen Arzneimittelüberwachung, so Industriegase-Spezialist Linde.

Ebenso müsse die Druckgasflasche als Behälter strenge Auflagen erfüllen. Um das Eindringen von Verunreinigungen und die Rostbildung im Behälter zu verhindern, sei die Ausrüstung von medizinischen Druckbehältern mit Restdruckventilen inzwischen Stand der Technik. (sto/maw)

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