Frauen treffen bei der Partnersuche die entscheidende Wahl

BERLIN (dpa). Forscher haben Belege dafür gefunden, daß Frauen bei der Partnersuche die entscheidende Wahl treffen. So schätzen Frauen sich nicht nur realistischer ein, sie sind bei der Suche nach dem Partner fürs Leben auch wesentlich wählerischer.

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Während Männer sich von Schönheit und Attraktivität blenden lassen, schauen Frauen sehr viel häufiger auf Werte wie Vertrauenswürdigkeit oder Status. Das Ergebnis ihrer Single-Forschung hatten Wissenschaftler aus Berlin, London und Edinburgh selbst mit Spannung erwartet.

Für ihre Studie befragten und beobachteten sie 20 Frauen und 26 Männer beim "Fastdating" in München. Bei dieser schnellen Art des Kennenlernens sitzen sich Männer und Frauen bei ihrem ersten Rendezvous nur wenige Minuten gegenüber. Nach einem kurzen Gespräch entscheiden die Singles dann, ob sie ihr Gegenüber wiedersehen möchten. Vor diesen kurzen Treffen baten die Forscher die Teilnehmer in Fragebögen um Kriterien ihrer Partnerwahl.

Männer und Frauen antworteten dabei relativ übereinstimmend, daß ihnen Charakter und Persönlichkeit eines potentiellen Partners wichtig seien.

"Beim anschließenden Fastdating haben die Männer dann aber fast ausschließlich nach der Attraktivität einer Frau entschieden", berichtet Lars Penke, Psychologe an der Berliner Humboldt-Universität. "Frauen aber haben sich eher einen Gesamteindruck gemacht."

Neu in diesem "Experiment" war nach Forscherauskunft die Untersuchung echter Single-Entscheidungen. "Bisher wurden solche Fragen in künstlichen Laborsituationen getestet. Meist wurden auch Personen einfach nach ihren Vorlieben bei der Partnerwahl gefragt", so Penke.

Für ihn erhärtet die Fastdating-Forschung die evolutionsbiologische These für die Partnerwahl. "Frauen haben bei der Partnerwahl das größere Risiko. Ein Mann kann sich nach dem Sex aus dem Staub machen, eine Frau aber riskiert eine Schwangerschaft", erläutert Penke.

Deshalb seien Frauen von Anfang an wählerischer und prüften einen möglichen Partner - oft unbewußt - auch auf Familientauglichkeit. Bei den beobachteten Männern habe der Attraktivitätseffekt einer Frau alle anderen Überlegungen weggedrängt, urteilt der Psychologe. "Familienorientierung oder sozialer Status spielten plötzlich keine Rolle mehr."

Daß die Frauen bei der Partnerwahl die Nase vorn haben, hatte bereits der Naturforscher Charles Darwin im 19. Jahrhundert vermutet. Männer stehen im Wettbewerb, Frauen treffen die Wahl, heißt es in seinen Schriften. "Eine solche erstaunliche Macht der Frauen paßte damals aber absolut nicht ins Weltbild", sagt Penke.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.psytests.de

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