Gesundheitsinfos im Web - da sind Deutsche skeptisch

Die meisten Deutschen nutzen das Internet als Gesundheitsratgeber nie. Und die Bundesbürger, die es tun, stehen den Informationen im Web skeptisch gegenüber. In vielen europäischen Ländern ist das anders.

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Über die Hälfte der Bundesbürger nutzt das Internet nicht, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren.

Über die Hälfte der Bundesbürger nutzt das Internet nicht, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren.

© PinkShot / Fotolia.com

KÖLN (iss). Die Deutschen stehen Gesundheitsinformationen aus dem Netz und telemedizinischen Anwendungen skeptischer gegenüber als die Bewohner vieler anderer Länder.

Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Dienstleistungsunternehmens Europ Assistance, das zur italienischen Generali Versicherungsgruppe gehört.

5500 Europäer befragt

Das Institut Cercle Santé Société hatte im Auftrag von Europ Assistance 5500 über 18-Jährige in neun europäischen Ländern und den USA telefonisch befragt. Unter ihnen waren 500 Deutsche.

Danach nutzen 57 Prozent der Deutschen das Internet nie, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren.

Die Schweden haben die wenigsten Abstinenzler

Während auch in Frankreich, Italien und Spanien mit jeweils 55 Prozent sowie der Tschechischen Republik (54 Prozent) die Abstinenzler in der Mehrheit sind, sind es in Großbritannien 43 Prozent, in Österreich 42 Prozent, in den USA 29 Prozent und in Schweden nur 28 Prozent.

Andere Ergebnisse hatte vor kurzem der Branchenverband Bitkom vorgestellt. Danach erkundigen sich etwa 34 Prozent aller Deutschen im Web nach Gesundheitsthemen.

Zustimmung in Deutschland auf den niedrigsten Wert gesunken

Während der Anteil der Nutzer des World Wide Web in den übrigen Ländern seit 2006 mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen ist, ist die Zustimmung in Deutschland im laufenden Jahr mit 43 Prozent auf den niedrigsten Wert gesunken.

In den Jahren 2007 und 2010 hatten jeweils 50 Prozent angegeben, sich im Internet über Gesundheitsthemen zu informieren.

Knapp die Hälfte der Befragten lehnen Telemedizin-Angebote ab

Telemedizinische Monitoring-Angebote wie die Blutzucker-, Blutdruck- oder Herzfrequenzkontrolle lehnen 49 Prozent der Deutschen ab - so viel wie in keinem anderen Land.

Eine internetbasierte Fernkonsultation mit einem Allgemeinmediziner können sich hierzulande 21 Prozent vorstellen.

In Italien (16 Prozent) und Frankreich (17 Prozent) ist der Anteil geringer. Deutlich größer ist er in Spanien (39 Prozent), den USA (38 Prozent) und Polen (35 Prozent).

Die Mehrheit will die Aspekte vom Arzt erläutert bekommen

Hierzulande erwarten die Patienten weniger zusätzliche Erklärungen von ihrem behandelnden Arzt zu Gesundheitsinformationen aus dem Netz als anderswo.

59 Prozent wollen von ihrem Arzt die Aspekte erläutert haben, die sie nicht verstanden haben. Zum Vergleich: In Polen sind das 88 Prozent und in den USA 87 Prozent.

In Deutschland möchten 43 Prozent vom Arzt erfahren, welche Internetseiten zuverlässige Informationen liefern. In Polen sind das 66 Prozent, in Frankreich und Großbritannien je 60 Prozent.

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