Fundsache

Hausverbot für "Mademoiselle"

Veröffentlicht:

Feministinnen feiern einen Erfolg im Kampf gegen die in Frankreich noch immer weit verbreitete Verwendung der Anrede "Mademoiselle" - auf Deutsch: Fräulein.

Premierminister François Fillon forderte in einem Rundschreiben alle Behörden auf, künftig auf diesen Begriff zu verzichten. Die Anweisung gelte sowohl für Briefe als auch für Formulare, sagte eine Regierungssprecherin in Paris.

Französische Frauenrechtlerinnen hatten im Herbst eine große Kampagne gegen den Gebrauch von "Mademoiselle" gestartet. Die Organisatoren forderten, die Unterscheidung zwischen "Madame" (verheiratete Frau) und Mademoiselle (ledige Frau) mit sofortiger Wirkung aufzugeben. Der Titel "Mademoiselle" zwinge Frauen, Angaben über ihr Privatleben zu machen, die Männer nicht machen müssten. Er stehe für den Sexismus im Alltagsleben, argumentierten die Feministinnen. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Chance für die Demokratie

Bundespräsident fordert Aufarbeitung der Corona-Pandemie

15-köpfiges Gremium

Corona: Brandenburger Enquete-Kommission nimmt Arbeit auf

Union, AfD, FDP und SPD streichen Gesetz von Tagesordnung

Neuregelung Schwangerschaftsabbruch: Grünen-Vorstoß wird abgeblockt

Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 24.02.201214:45 Uhr

Fräuleinwunder

Trotz des behördeninternen "Mademoiselle"-Anredeverbots in Formularbögen und auf amtlichen Briefköpfen, wird gewiß -entgegen der Absicht der französischen Feministinnen (Suffragetten)- auf den Straßen und in den Bistros von Paris das "Bon jour, Mademoiselle" gegenüber jungen Single-Frauen weiter Bestand haben und gern gehört werden.
Schließlich definiert der "Micro-Robert" die Anrede als gleichbedeutend mit junges Mädchen (jeune fille) und unverheiratete Frau (femme celibataire).
Und das hat überhaupt nichts mit "Sexismus" zu tun!
Wäre es nicht albern (oder sogar sexistisch), die kontaktfreudigen Mädchen mit "Madame" anzusprechen, nur weil sie gerade die Pubertät hinter sich haben? Die alleinstehenden Frauen jeden Alters sind i.d.R. in Frankreich sogar erfreut mit "Mademoiselle", und damit als ungebunden (oder e-manzipiert!) angesprochen zu werden. Denken wir nur an die berühmten "Mademoiselle Chanel oder Mml Colette".
In Deutschland gibt es aber noch ganz andere Albernheiten. So werden z.B. jugendliche, gerade dem Kindesalter entwachsene Turnmädchen oder Eiskunstläuferinnen als "Damen" tituliert. Ebenso werden Jugendliche in der Männerriege als "Herren" bezeichnet.
Dabei müssen doch unter den vielen jungen Männern einige erst zu wahren "Herren" heranwachsen, wie auch aus jungen Frauen nicht alle im Laufe der Zeit sich zu echten "Damen" mausern...
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schmerz- und Palliativtage

Migräne bei Menschen mit Depressionen: Was kann verordnet werden?

Leitartikel zu „geringwertigen“ medizinischen Leistungen

Ärzte zwischen Überversorgung und Versorgungsdruck

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung