Thailand
Kommerzielle Leihmutterschaft wird strafbar
In Thailand soll Schluss sein mit dem "Miete-dir-einen-Bauch"-Tourismus: Die Regierung stellt die kommerzielle Leihmutterschaft künftig unter Strafe.
Veröffentlicht:BANGKOK. Es ist oft der letzte verzweifelte Ausweg, den Paare wählen, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt: die Leihmutterschaft.
Das im Januar 1991 in Kraft getretene Embryonenschutzgesetz verbietet sie in Deutschland, ebenso ist die Leihmutterschaft in 15 der insgesamt 28 Staaten der EU unter Strafe gestellt.
Viele verzweifelte Paare blicken daher in die Ferne, um Hilfe zu bekommen - beispielsweise nach Asien.
Doch zumindest in Thailand soll damit nun Schluss sein. Nachdem das kommerzielle Geschäft mit der Leihmutterschaft in den vergangenen Monaten heftig kritisiert wurde, hat die Regierung nun Konsequenzen gezogen.
Keine Leihmutter auch für gleichgeschlechtliche Paare
Ausländern ist es künftig verboten, eine Leihmutter in Thailand zu engagieren. Die gesetzgebende Versammlung verabschiedete am Freitag nach lokalen Medienberichten ein entsprechendes Gesetz.
Auch gleichgeschlechtlichen Paaren ist damit jeglicher Zugang zur Leihmutterschaft untersagt.
Nur verheiratete heterosexuelle Paare mit mindestens einem thailändischen Staatsbürger dürfen mit Leihmüttern arbeiten, wenn diese nicht direkt bezahlt werden, hieß es nach Angaben den Onlinediensts Matichon.
Thailand hat seit dem Putsch im Mai eine vom Militär eingesetzte Regierung und kein gewähltes Parlament. Die thailändischen Gesetze zur Leihmutterschaft waren bislang obskur.
Zahlreiche Agenturen nutzten Schlupflöcher, um Eltern aus aller Welt mit Leihmütterangeboten nach Thailand zu locken.
Vorausgegangen waren zwei Skandale, die weltweit Schlagzeilen machten - und auch hierzulande eine Debatte anstießen.
Und ein wohlhabender Japaner zeugte mindestens zehn Babys mit Leihmüttern, um seine Nachkommenschaft zu sichern. (jk, dpa)