Spanische Schnapsidee
Küstendorf macht Strand mit Bleichmittel „coronafrei“
Offenbar von US-Präsident Donald Trump inspiriert, hat ein Dorf in Spanien seinen Strand zum Schutz vor Corona mit Bleiche gereinigt. Umweltschützer sind entsetzt, die Regionalregierung untersucht den Vorfall.
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Nicht trinken, nicht zum Strand reinigen benutzen: Der wahnwitzige Mythos, dass Desinfektionsmittel ein Heilmittel gegen das Coronavirus ist, hält sich.
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Madrid. Ärzte und Virologen konnten es kaum fassen, als US-Präsident Donald Trump vorschlug, das Coronavirus mit Desinfektionsmitteln zu bekämpfen. Doch anscheinend macht die Schnapsidee Schule: Am vergangenen Sonntag säuberte das südspanische Küstendorf Zahara de los Atunes seinen Strand mit einer Wasser-Bleichmittellösung.
Der Hintergrund: Nach mehr als sechs Wochen striktester Ausgangssperre durften Spaniens Kinder am Sonntag erstmals wieder die Wohnung verlassen. Die Lokalbehörden versuchten deshalb den Strand mit dem aggressiven Desinfektionsmittel „coronafrei“ für die Kleinen zu machen.
Zwar zeigte anscheinend keines der im Sand spielenden Kinder Symptome wie Hautausschlag oder Atemwegsprobleme. Aber der Aufschrei von Umweltschutzorganisationen ist groß, nachdem die Nachricht über die gefährliche Strandsäuberung jetzt in sozialen Medien viral ging.
Auch die andalusische Regionalregierung hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Der Gemeinde an der spanischen Atlantikküste droht nun wegen möglicherweise verursachter Umweltschäden eine Geldstrafe. (mame)