Hurrikan Ida

Louisianas Krankenhäuser zu voll für Evakuierung

Hurrikan Ida zieht auf die US-Golfküste zu, aber ausgerechnet die Kliniken in Küstennähe können nicht evakuiert werden. Denn Louisiana ächzt unter der Corona-Pandemie, eine Verlegung von Patienten in andere Häuser ist schlicht nicht möglich.

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US-Präsident Joe Biden bei einem Briefing zu den Katastrophenschutzmaßnahmen gegen Hurrikan Ida. Die Kliniken in Küstennähe werden dabei nicht evakuiert werden können.

US-Präsident Joe Biden bei einem Briefing zu den Katastrophenschutzmaßnahmen gegen Hurrikan Ida. Die Kliniken in Küstennähe werden dabei nicht evakuiert werden können.

© picture alliance / Newscom

New Orleans. Ein extrem gefährlicher Hurrikan zieht auf die US-Golfküste zu. Die Behörden im Bundesstaat Louisiana warnen vor schweren Schäden und Überschwemmungen. Während Gouverneur John Bel Edwards die Nationalgarde mit bis zu 5000 Soldaten aktivierte und alle Menschen aufforderte, sich vor der Ankunft des Sturms in Sicherheit zu bringen, müssen die Patienten und beschäftigten in den küstennahen Krankenhäusern vor Ort ausharren. Die Krankenhäuser in Louisiana können trotz des herannahenden gefährlichen Hurrikans „Ida“ nicht evakuiert werden, weil es in dem US-Bundesstaat zu viele Corona-Patienten gibt, so der Gouverneur.

Auch in angrenzenden Bundesstaaten fehlen Bettenkapazitäten

Derzeit würden in dem Staat mit 4,6 Millionen Einwohnern 2450 Patienten stationär wegen einer COVID-19-Erkrankung behandelt, sagte er dem Sender CNN am Samstag. Es gebe in Louisiana und den angrenzenden Bundesstaaten keine Kapazitäten mehr, um zusätzliche Patienten aufzunehmen. „Krankenhäuser evakuieren wird deshalb nicht möglich sein“, sagte er.

Louisiana und die benachbarten Bundesstaaten befinden sich inmitten einer dramatischen Corona-Welle. Edwards erklärte, für die medizinischen Einrichtungen seien trotz Generatoren lang anhaltende Stromausfälle infolge des Hurrikans eine große Gefahr. Der Staat habe bereis 10.000 Arbeiter mobilisiert, um die Stromversorgung wieder herzustellen, weitere 20.000 aus anderen Landesteilen könnten noch angefordert werden. „Wir werden den Strom so bald wie möglich wiederbringen müssen, das ist eine meiner größten Sorgen“, sagte Edwards.

„Ida“ trifft genau 16 Jahre nach „Katrina“ auf die Küste

Am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) gewann „Ida“ über dem Meer weiter an Kraft. Wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte, habe sich der Sturm zu einem „starken Hurrikan“ entwickelt. Die Experten berichteten von geschätzten Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde. Dies entspricht der Kategorie vier von fünf.

„Ida“ soll den Prognosen zufolge noch am Sonntag in Louisiana auf Land treffen. Das wäre auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des verheerenden Hurrikans „Katrina“, der in und um New Orleans katastrophale Schäden und Überschwemmungen verursacht hatte. Damals kamen rund 1800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region Milliarden in den Hochwasserschutz investiert. (dpa)

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