Vorläufige Zahlen
Luft in deutschen Städten wird besser
Über viele Monate hinweg hat der Kampf gegen zu viele Diesel-Abgase die Politik auf Trab gehalten. Nun wird die Wirkung sichtbar – auch wenn 2019 insgesamt 19 Städte den EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid überboten haben.
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Fahrzeuge sind auf der Leipziger Straße in Berlin unterwegs – es gilt Tempo 30 zur Luftreinhaltung.
© Paul Zinken/dpa
Berlin. Die Luft in deutschen Städten wird sauberer, die Belastung etwa durch Diesel-Abgase geht zurück. Das meldet das Umweltbundesamt (UBA) mit Verweis auf vorläufige Zahlen mit Stand 20. Januar 2020.
Aus den Daten geht auch hervor, dass der seit vielen Jahren verbindliche EU-Grenzwert für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter an 33 Stationen in 19 deutschen Städten weiterhin überboten wird: Diese sind in:
- Baden-Württemberg: Heilbronn, Mannheim, Reutlingen, Stuttgart (bei drei Messstationen)
- Bayern: München (bei zwei Messstationen)
- Berlin: Bei acht Messstationen
- Hamburg: Bei drei Messstationen
- Hessen: Frankfurt/Main, Hagen, Limburg, Wiesbaden (bei zwei Messstationen)
- Nordrhein-Westfalen: Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Oberhausen, Wuppertal
- Rheinland-Pfalz: Mainz
- Schleswig-Holstein: Kiel
„Luftqualität hat sich verbessert“
Dennoch ist der Trend eindeutig: „Die Luftqualität 2019 hat sich verbessert“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Berlin.
Und das mit denselben Messstellen, die so häufig kritisiert wurden. Man könne die Probleme eben nicht wegmessen, sondern müsse sie angehen, sagte die SPD-Politikerin.
Der höchste Jahresmittelwert wurde 2019 in München mit 63 μg/m3 Luft registriert. Es folgen Stuttgart, Kiel, Berlin und Hamburg (siehe nachfolgende Tabelle).
Im Mai liegen alle Daten vor
Noch fehlen die Daten aus etwa 130 Messstationen, die nicht automatisch die Werte übermitteln. Wenn diese im Mai vorliegen, könnte die Zahl auf 25 bis 30 Städte steigen, sagte UBA-Chef Dirk Messner. 2018 war der Jahresmittelwert allerdings noch in 57 deutschen Städten zu hoch.
Gründe für den Rückgang sind den UBA-Experten zufolge unter anderem Tempolimits, Fahrverbote, umweltfreundlichere Busse und das Wetter, aber auch Updates der Software für die Abgasreinigung und vor allem der Austausch älterer Autos durch neuere.
Beim Feinstaub gab es 2019 erstmals keine Überschreitungen des derzeit geltenden Grenzwertes – auch das ist eine gute Nachricht für die Gesundheit von Stadtbewohnern. (dpa/ths)